Was ich gerne mag

Deutschland 2016 Dokumentarfilm

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Helsch
Zum Inhalt von "Was ich gerne mag"
Ein ironischer "Essayfilm" in einem Prolog und sechs Episoden, Länge ca. 45 Minuten. Eine Kamera mit einem heute überholten Bildformat (4:3) begleitet eine junge Frau (von Mitte 20), Gaby Reichert, durch ihren Alltag in den letzten Jahren des vergangenen Jahrhunderts und dokumentiert dabei ach so gewöhnliche Vorlieben der Protagonistin, die aber durch Reicherts beiläufige, aber temperamentvolle Beschreibungen und phantasiereiche Erzählungen anrührende aber auch seltsame bis absurd komische Momente anhäufen. Schon die Titel der Episoden (Paternoster, Schwarzarbeit, Hundespaziergang, Kleideranprobe, Waschsalon, Zimmer mieten) benennen dabei eine auffällige Normalität. Naive Lebensfreude, Komik und sanft anklingende Einsamkeit stecken dabei den Rahmen im Leben dieser mitteilungsfreudigen jungen Frau ab und lassen den Zuschauer einen Blick zurück in die scheinbar optimistische Zeit der Jahrhundertwende werfen.

Der Film beruht auf dem Konstrukt einer gefälschten Dokumentation, sprich: ist also ein Mockumentary. Er tut das aber an keiner Stelle kund, auch nicht im Vor- oder Abspann oder in einem Text zum Film, weil das ja im Grunde genommen einer möglichen Intention eines Mockumentarys, nämlich den Zuschauer zu täuschen (zumindest auf Zeit), zu wider liefe, und die Macher darauf (irrtümlich?!) vertrauen, dass man im Laufe des Film von selbst dahinter kommen kann, aber es nicht unbedingt braucht bzw. muss, um den Film ansehnlich zu finden.

Insofern ist auch die Begründung im Prolog für das Zeigen der Episoden im Folgenden (“...Lieblingsbeschäftigungen dokumentieren, die uns trotz ihrer Eigenheiten doch so charakteristisch für die damalige Welt scheinen, dass wir hier von ihnen erzählen wollen.”) in der Hauptsache ironisch zu verstehen. Der Filmtext parodieren hier die typischen verallgemeinernden “Pseudobegründungen” von vielen Dokumentationen und Reportagen, die ein Thema, warum auch immer, setzen und meinen, dafür einen von den Zuschauern als allgemein relevant anerkannten Grund geben zu müssen.

Dennoch geht es thematisch schon um Singularisierung, um Vereinzelung, die in Einsamkeit mit z. T. schrulligen, verstörten Gedanken umschlägt. Die (selbst gewählte) Isolation der Protagonistin (Gaby Reichert) gilt aber als gesetzt, so dass sie gar keine weiteren Stellungnahmen ihrerseits gewillt ist abzugeben bzw. es überhaupt kann.

Helsch

Credits

Alle Credits

Länge:
46 min
Format:
MiniDV, 4:3
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:

Aufführung (DE): 15.01.2017, Kiel, Kino in der Pumpe

Titel

  • Originaltitel (DE) Was ich gerne mag

Fassungen

Original

Länge:
46 min
Format:
MiniDV, 4:3
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:

Aufführung (DE): 15.01.2017, Kiel, Kino in der Pumpe