Inhalt
Ein Film geht auch nach dem Abspann weiter: durch das Reden und Diskutieren über ihn. Diesen leidenschaftlichen Dialog mit dem Kino verstand der Kritiker Michael Althen aufs Schönste mit seinen Texten in Gang zu setzen.
Kunst und Rummelplatz, Dokument und Fantasie, Alltag und Ekstase – es sind diese Gegensätze, die den im Mai 2011 verstorbenen Michael Althen ins Kino gezogen haben. Kollegen, Freunde, Regisseure, seine Frau und auch Michael Althen selbst kommen zu Wort, und die Filmgeschichte beginnt plötzlich zu sprechen. Dominik Grafs zärtliches Porträt des Freundes kommt weitgehend ohne Filmausschnitte aus. Die Erinnerungen an Althens Artikel und Zitate reichen, um die Bilder vor dem inneren Auge zum Laufen zu bringen. Er schreibe Kritiken, weil er irre vergesslich sei, so könne er rekonstruieren, warum nach einem Film welche Gefühle zurückgeblieben seien, sagt Althen einmal. Diese Arbeit und dieses Vergnügen der Rekonstruktion betrieb er meist bis in die tiefe Nacht. Vielleicht habe bei Althen das Unbewusste mitgeschrieben, sagt einer seiner Kollegen. Eine schöne Vorstellung.
Quelle: 65. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.