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Für seinen Bestseller "Verschwende Deine Jugend" führte Jürgen Teipel drei Jahre lang Gespräche mit rund hundert Protagonisten des deutschen Punk und New Wave. Zu Wort kamen Bands wie Deutsch-Amerikanische-Freundschaft (DAF), Palais Schaumburg, Fehlfarben, Der Plan, Die Krupps oder Einstürzende Neubauten, über Punk sozialisierte Künstler wie Ben Becker oder Markus Oehlen und Schriftsteller wie Thomas Meinecke oder Peter Glaser – alle zusammengefügt zu einem romanhaften Text, der als nichts weniger gesehen wurde denn als die Geschichte einer ganzen Generation – polyphon, multiperspektivisch und mit unendlich vielen Anekdoten.
Für "Verschwende Deine Jugend.doc" griffen Jürgen Teipel und die Medieninformatikerin Sigrid Harder nun diese Herangehensweise auf. Ganz und gar im punkigen Do-it-yourself-Verfahren schnitten sie die O-Töne der Gespräche und über 400, oft auf Dachböden oder in Kellern gefundene Originalbilder am Computer zu einem eineinhalbstündigen Epos, das in seiner Rohheit, durchsetzt mit Hintergrund-Geräuschen, auch viel über die meist völlig ungezwungenen Situationen erzählt, in denen die Gespräche stattfanden.
Es entsteht ein Rhythmus, ein Rauschen, ein Dröhnen, eine Bewegung, die physisch nachvollziehbar macht, wie durch die Punk-Explosion von 1977 zum ersten Mal eine eigene deutschsprachige Popkultur möglich wurde – nur um schließlich von nachfolgenden Generationen wiederentdeckt und zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der Popkultur zu werden.
Quelle: 55. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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