Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Rudolf Höß
- Hedwig Höß
- Claus Höß
- Hans Höß
- Inge-Brigit Höß
- Heidetraud Höß
- Aleksandra Bystroń-Kołodziejczyk
- Linna Hensel
- Elfryda
- Aniela
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Vorlage
Kamera
Kameraführung
Kamera-Assistenz
Standfotos
Licht
Kamera-Bühne
Szenenbild
Außenrequisite
Innenrequisite
Schnitt
Schnitt-Assistenz
Synchron-Ton-Schnitt
Ton-Assistenz
Geräusche
Musik
Darsteller
- Rudolf Höß
- Hedwig Höß
- Claus Höß
- Hans Höß
- Inge-Brigit Höß
- Heidetraud Höß
- Aleksandra Bystroń-Kołodziejczyk
- Linna Hensel
- Elfryda
- Aniela
- Marta
- Sophie
- Schwarzer
- Bronek
- Gerhard Maurer
- Arthur Liebehenschel
- Wilhelm Hans Burger
- Oswald Pohl
- Eleonore Pohl
Produktionsfirma
in Zusammenarbeit mit
Herstellungsleitung
Aufnahmeleitung
Produktions-Koordination
Erstverleih
Dreharbeiten
- Katowice, Oświęcim, Książ Castle, Jelenia Góra
Länge:
105 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 12.01.2024, 252693, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Aufführung:
Uraufführung (FR): 19.05.2023, Cannes, IFF
Titel
- Originaltitel (GB US) The Zone of Interest
- Weiterer Titel (PL) Strefa interesów
Fassungen
Original
Länge:
105 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 12.01.2024, 252693, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Aufführung:
Uraufführung (FR): 19.05.2023, Cannes, IFF
Auszeichnungen
Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke 2024
- Darstellerpreis
- Internationaler Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke
Academy Awards 2024
- Oscar, Bester Ton
- Oscar, Bester fremdsprachiger Film
British Academy Film Awards 2024
- BAFTA, Bester Ton
- BAFTA, Bester nicht-englischsprachiger Film
- BAFTA, Bester britischer Film
National Society of Film Critics Awards 2024
- National Society of Film Critics Award, Beste Hauptdarstellerin
- National Society of Film Critics Award, Beste Regie
Alliance of Women Film Journalists Awards 2024
- Alliance of Women Film Journalists Award, Bester internationaler Film
- Alliance of Women Film Journalists Award, Bester Film
Toronto Film Critics Association Awards 2023
- Toronto Film Critics Association Award, Beste Regie
- Toronto Film Critics Association Award, Bester Film
Phoenix Critics Circle Awards 2023
- Phoenix Critics Circle Award, Bester fremdsprachiger Film
Montclair Film Festival 2023
- Bester Nachwuchsdarsteller
Los Angeles Film Critics Association Awards 2023
- Los Angeles Film Critics Association Award, Beste Filmmusik
- Los Angeles Film Critics Association Award, Beste Hauptrolle
- Los Angeles Film Critics Association Award, Beste Regie
- Los Angeles Film Critics Association Award, Bester Film
Indiana Film Journalists Association Awards 2023
- Indiana Film Journalists Association Award, Bester fremdsprachiger Film
Hollywood Music In Media Awards 2023
- Hollywood Music In Media Award, Beste Filmmusik - Independentfilm
IFF Cannes 2023
- CST Artist - Technikerpreis
- FIPRESCI-Preis
- Großer Preis der Jury
- Cannes Soundtrack Award, Beste Musik
Europäischer Filmpreis 2023
- Europäischer Filmpreis, Bester Ton
Chicago Film Critics Association Awards 2023
- Chicago Film Critics Association Award, Bester fremdsprachiger Film
Camerimage 2023
- FIPRESCI-Preis
Boston Society of Film Critics Awards 2023
- Boston Society of Film Critics Award, Bestes adaptiertes Drehbuch
- Boston Society of Film Critics Award, Beste Regie
- Boston Society of Film Critics Award, Bester nicht-englischsprachiger Film
Boston Online Film Critics Association Awards 2023
- Boston Online Film Critics Association Award, Bester internationaler Film
Übersicht
Verfügbarkeit
Besucherzahlen
845.307 (Stand: Juni 2024)
Quelle: FFA
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Bei Anbruch der Dunkelheit gehen sie ins Haus, von fern sind Stimmen und Hundegebell zu hören. Das Haus ist das Reich von Hedwig Höss, Gattin des KZ-Kommandanten von Auschwitz, Rudolf Höss. Sie kümmert sich liebevoll um die Kinder, ist aber durch reichlich Personal aus den umliegenden Dörfern weitgehend von der Hausarbeit befreit, sodass sie sich ihrem blühenden Paradies von Garten widmen kann, den sie unmittelbar an der hohen Mauer zum Konzentrationslager angelegt hat.
Immer wieder bekommt sie Schmuck und Kleidung, die weiblichen Lagerhäftlingen abgenommen wurden, und posiert im dicken Pelzmantel vor dem Spiegel. Auch die Gattinnen höherer Offiziere vom Wachpersonal, die regelmäßig zum Kaffeekränzchen kommen oder zu kulturellen Veranstaltungen, werden solcherart bedacht. Und wenn dann noch etwas liegen geblieben ist, dürfen sich die Hausmädchen bedienen.
Während Rudolf Höss mit seinem ältesten Sohn Klaus (im Film, warum auch immer, Claus) zu Pferde die umliegende Landschaft durchstreift und der Rohrdommel lauscht, stören Kommandorufe aus der Ferne das Naturerlebnis. Und das kleine Schwimmbecken mit der selbstgezimmerten Rutsche, an der alle Kinder einen Heidenspaß haben, steht im Schatten der rund um die Uhr rauchenden Schlote. Zum privilegierten Leben gehört auch ein Luxusaufenthalt in einem italienischen Kurhotel, da lässt sich die – wieder nur akustisch erahnbare – Selektion der Neuankömmlinge an der Rampe leichter verdrängen.
Linna Hensel, Hedwigs Mutter, kommt zu Besuch und ist beeindruckt vom großbürgerlichen Lebensstil ihrer Tochter, vor allem aber genießt sie den „Paradiesgarten“ der „Königin von Auschwitz“. Die ihre Umgebung keinesfalls verlassen will, als Gatte Rudolf nach Oranienburg vor die Tore der Reichshauptstadt versetzt wird. Wo er seine erfolgreiche Arbeit für den ganzen Osten fortsetzen soll. Hedwig darf bleiben, wofür Gauleiter Fritz Bracht (Shenja Lacher) sorgt.
Gerade hat er als Auschwitz-Kommandant mit den beiden Ingenieuren Fritz Sander (Benjamin Utzerath) und Karl Prüfer (Thomas Neumann) die Neuentwicklung eines Ring-Einäscherungsofens, welcher einen Dauerbetrieb im Krematorium ermöglicht, erfolgreich getestet. Nun soll Höss, im wahren Leben Rudolf Franz Ferdinand Höß, das Hauptaugenmerk auf den Erhalt der Arbeitskraft möglichst vieler KZ-Insassen legen: Vorrang vor der industriellen Vernichtung zumeist jüdischer Menschen im ganzen Reich hat nun der Personalbedarf der Rüstungsindustrie.
Als die „Ungarische Aktion“ zur Vernichtung der Juden im Vasallenreich des Miklós Horthy beginnt, wobei zunächst 20 Prozent als Arbeitskräfte ausgesondert werden sollen, kehrt Rudolf Höss nach Auschwitz zurück - als kranker und schließlich gebrochener Mann. Am Ende ein plötzlicher Zeitsprung in die Gegenwart: Reinigungspersonal des Auschwitz-Museums erledigt gewohnheitsmäßig-emotionslos die tägliche Arbeit vor dem nächsten Besucheransturm – auch an den Öfen im Krematorium.
Der Londoner Regisseur und Drehbuchautor Glazer ließ sich für „The Zone of Interest“ vom gleichnamigen, 2014 erschienenen Roman des im Mai 2023 verstorbenen britischen Schriftstellers Martin Amis inspirieren. Freilich ohne die Liebesgeschichte des Protagonisten, eines SS-Offiziers, zu Hedwig Höss oder gar das Auftauchen eines jüdischen Sonderkommandos zu übernehmen. Sein u.a. mit zwei Oscars ausgezeichneter Film beleuchtet vielmehr die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive der Kommandantenfamilie, die ein völlig abgeschottenes privilegiertes Leben führte, obwohl ihre (für den Film minutiös nachgebaute) Villa unmittelbar an die Hölle grenzte.
Der vor allem mit Sandra Hüller glänzend besetzte Film ist im Sommer 2021 über zwei Monate in Polen gedreht worden, vor allem in Auschwitz (Oświęcim) und Jelenia Góra, dem früheren Hirschberg im Riesengebirge. Nach der Uraufführung in Cannes hagelte es Preise bei über einem Dutzend Festivals für einen besonderen Zugriff auf den brisanten Stoff: Regisseur Glazer hat die Gräueltaten im Konzentrationslager hinter der Gartenmauer ausschließlich über Geräusche erfahrbar gemacht.
Pitt Herrmann