Inhalt
Eigentlich führt der junge Biologe Jura ein beschauliches Provinzleben mit einem Job beim Naturkundemuseum und einem Zimmer noch bei seiner Mutter – nur nervt deren großspuriger Verehrer mit Lesungen aus "Die Möwe Jonathan". Auf der Suche nach dem Murmeltier, einem in der südukrainischen Steppe als ausgestorben geltenden Wesen, wird Jura Zeuge von Brandstiftung. Er versucht, das Unrecht an die Öffentlichkeit zu bringen, landet unverhofft beim sensationsgeilen lokalen Nachrichtenportal und gerät immer tiefer in ein absurdes Netzwerk und in Verstrickungen, an deren Entwirrung niemand so recht interessiert ist.
Roman Bondarchuks lang erwarteter zweiter Spielfilm ist eine verspielte Medien- und Politsatire mit Sci-Fi-Elementen: aberwitzig, skurril, selbstkritisch und subversiv, ohne die Liebe und den Glauben an seine Protagonist*innen zu verlieren. Kurz vor der russischen Invasion gedreht und mitten im Krieg fertiggestellt, fast ohne direkten Bezug zu den Kampfhandlungen und doch hochaktuell, fängt er die fragile Menschlichkeit ein, die auf dem Spiel steht. Ein Denkmal für Cherson – wilde Peripherie, zentraler Kriegsschauplatz und Bondarchuks Heimatregion.
Quelle: 74. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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