Inhalt
"Sunny Land" ist eine essayistische Zeitreise durch das Entertainmentparadies Sun City in Südafrika. Der Film changiert auf verschiedenen Zeitachsen und Bildebenen – zwischen Apartheid und Post-Apartheid. Der global agierende Pop-Citoyen Hans driftet durch die Gegenwart und wird magisch in den Bann der Ereignisse und Bilderwelten einer vergangenen Epoche gezogen, die sich mit seinen eigenen Erinnerungen und Erfahrungen zu überlappen scheinen. Immer ist es die Oberflächenstruktur des Pools, die ihn verzaubert und zugleich verstört. Doch Sun City ist nicht nur ein bestimmter Ort mit seiner eigenen Historie, sondern eine global zirkulierende Metapher und damit auch ein Versprechen.
Der Film stößt in diesem Erinnerungsprozess nicht nur auf die Glamourgeschichten der Stars, sondern begibt sich auf eine experimentelle Spurensuche nach der Geschichtlichkeit des Glamours und seiner Inszenierungsweisen, die sich zwischen den multiplen Radio-Stimmen und Bildern der Vergangenheit in den mondänen Details der Apparatur Sun City spiegeln: Swimmingpools, Teppiche, Blumen und Palmen, prototypische Klischeebilder, die gleichzeitig Möglichkeiten der Erinnerung an Ereignisse produzieren und mitunter konstruieren, die sich im "Schatten" der offiziellen Geschichtsschreibung abspielten.
"Sunny Land" verbindet tableauartig Vergangenheit und Gegenwart und eröffnet dadurch zugleich Einsichten in das Leben im heutigen Johannesburg und darüber hinaus, wo Räume entstehen, die das Konzept eines sicheren "Sun-City-Lebensstils" zu simulieren scheinen.
Quelle: 60. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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