Inhalt
Wenn man aus Storkow, Brandenburg, herausfährt, verlässt man den Ort im Norden über Neu-Boston, im Westen liegt Philadelphia — Namen, die wie Denkmäler funktionieren. Denkmäler für Sehnsüchte, die hier sprichwörtlich versandet sind. Sunny (30) und seine Mutter Nena (60) kommen aus Storkow. Ihr Leben, wenn's gut ist, spielt sich als bunter, langer Trip ab. Und überwiegend nachts, in der einzigen Bar weit und breit. Eines Abends zieht Nena ungewöhnlicherweise mit einer alten Bekanntschaft ab. Sunny schwingt sich in sein Auto und brettert durch die Dunkelheit. Ampeln sind für ihn nur rote Lichter auf langen Stangen. Das sieht die gleichaltrige Liv allerdings anders. Schon berufsbedingt. Sie ist Verkehrspolizistin und hält Sunny an. Während der Kontrolle funkt es zwischen den beiden. Alles könnte wunderbar sein. Aber Sunny fällt zwischen zwei Stühle oder zwischen zwei Frauen: Liv und seine Mutter Nena. Und er fällt zwischen die Sehnsucht nach einer Perspektive (oder sagen wir einem eigenen Leben) und den unvermeidlichen Schmerz, der mit jeder Emanzipation verbunden ist.
Quelle: 68. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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