Inhalt
Der Film gibt kurze Einblicke in lichtdurchflutete Räume. Die Bolex-Kamera schnurrt. 20 Jahre nach der Auflösung des 1971 gegründeten Schweizer Pendo Verlags zeigt sich dessen Geschichte personifiziert durch Nachfahrin Theresia Weigner und ihrem Lebensgefährten, die dieses Erbe in all seiner Schwere immer wieder umkreisen, sichten und auch wieder verlieren. Hier werden Erinnerungspartikel gestapelt, gepflegt, verstaut. Restauflagen, nicht mehr druckfrisch, aber originalverpackt, nicht mehr realisierte Manuskripte, Umschlagentwürfe, Tonkassetten, Büroartikel, Korrespondenzen, Steuerunterlagen liegen wie in einer Zeitkapsel bereit: Bücher von Margarete Mitscherlich, Dorothee Sölle, Dom Hélder Câmara, Bildbände über Robert Lax oder das Sieltal. Der Film von René Frölke wird zum medialen Gefüge dieses Archivs und zur einfachen Wunderkammer. Er findet seine eigenen Annotationen im inneren Sog der Artefakte und begleitet die überforderten und beharrlichen Bewahrer auf ihren Wegen durch Alltag und Haufen von Material. Schriftelemente aus dem Filmskript spielen ebenfalls mit.
Am Ende des Korridors tönt Jazzmusik aus einem kleinen Radio.
Quelle: 74. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.