Inhalt
"Sign Space" begleitet den Aufbau einer Kunstausstellung – vom Bau falscher Wände bis zum Moment der Eröffnung – und dokumentiert die vielen formalen und praktischen Entscheidungen die in deren Konzeption und Durchführung einfließen.
Die ausführliche Beobachtung dieses Prozesses zeigt, dass zeitgenössische Kunstaustellungen ein hochgradig kodiertes Setting für unsere Rezeption von Kunst herstellen, und den Kunstwerken selbst im Grad ihrer bewussten Konstruktion in nichts nachstehen. Der Film zeigt detailliert, was vor Ort geschieht und kommentiert das gezeigte anhand von Texttafeln, die das Konzept "Ausstellung" als historische Form verhandeln. Die Texte zeigen die Kette von Prozessen auf, die allmählich eine Reihe normativer architektonischer und institutioneller Protokolle schufen, die heute fest etabliert sind. Diese Praktiken haben nicht nur einen Einfluss auf das Erscheinungsbild zeitgenössischer Kunstausstellungen, sondern auch auf deren epistemologische Funktionsweise und auf das Verhältnis des Wissens, das sie ausstellen, zur Gesellschaft als Ganzes. Tatsächlich haben Kunsträume im Aufkommen dessen, was wir heute "die Öffentlichkeit" nennen, eine entscheidende Rolle gespielt, indem sie das Publikum für ihre Ausstellungen selbst mitschufen.
Quelle: 66. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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