Schranken

DDR 1981/1982 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Eine Frau, es ist, wie sich später herausstellt, die bei der Großhandelsgesellschaft (GHG) Technik als Kraftfahrerin angestellte Renate Müller, irrt durch ein Waldstück, läuft über einen Acker bis zu einer Allee, wo sie sich als Anhalterin von einem Trabi-Fahrer am Betriebstor absetzen lässt. „Mein Wagen ist weg!“: Ihrem Chef, dem Fuhrpark-Dispatcher Erwin, tischt sie eine wüste Geschichte auf, welche auch die Volkspolizei-Kriminalisten Hauptmann Peter Fuchs und Leutnant Berger kaum glauben können.

Danach hat sie länger als üblich vor der geschlossenen Schranke bei Webersdorf gestanden, ist ausgestiegen, um auf den Gleisen nach einem Zug Ausschau zu halten. Da sie plötzlich großen Harndrang verspürte, sei sie den kurzen Weg in ein Waldstück gelaufen – und habe nur noch den aufheulenden Motor ihres Fahrzeugs gehört, in dessen Kofferraum sich Uhren und Kameras im Wert von 50.000 Mark befanden.

Besagter Moskwitsch Kombi wird wenig später von einem zufällig vorbeikommenden Autofahrer, der sogleich die Polizei alarmiert, im Straßengraben gefunden. Der Fahrer ist offenbar flüchtig, der Beifahrer schwer verletzt. Bei diesem, der aus dem Koma nicht mehr erwachen wird, handelt es sich um den vor elf Tagen aus zweijähriger Haft entlassenen Klaus Born. Er wollte eigentlich, wie sein Vater Wilhelm Born bei der Identifikation der Leiche bekundet, ein neues, seriöses Leben beginnen und sogar studieren.

Einige Waren aus dem gestohlenen Fahrzeug sind verschwunden. Fuchs und Berger befragen zunächst mit Willi Kuhn und Peter Brück zwei Mithäftlinge. Ersterer hat ein (Gütertaxi-) Alibi, Letzterer will spazieren gegangen sein, schon um den Verdächtigungen seiner Gattin Ilona und den Beschimpfungen seines Schwiegervaters zu entkommen. Weil Brück sich der Befragung durch die Polizei entziehen wollte, gerät er nach einer wilden Verfolgungsjagd ins Visier der Ermittler. Dabei war er nur heimlich und ohne Fahrerlaubnis im Wagen seines Schwiegervaters unterwegs.

Da festgestellt worden ist, dass ein Relais der Schranke defekt und der Bahnübergang längere Zeit geschlossen war, kommt es zu einem Ortstermin. Bei dem sich Renate Müller in Widersprüche verwickelt, Peter Brück aber als Fahrer „ihres“ Moskwitsch identifiziert. Seiner Inhaftierung folgt eine sehr emotionale Auseinandersetzung zwischen Ilona Brück und Renate Müller, die Spuren hinterlassen hat: die psychisch stark angeschlagene Gattin des Eisenbahners Hans Müller und Mutter des lebhaften Sohnes Enrico Müller (Christian Otto) bittet ihre Mutter Christa, sich um „Rico“ zu kümmern und hinterlässt einen Abschiedsbrief, der auf Suizid hindeutet.

Warum aber saß Klaus Born in dem Unfallwagen? Ein Gespräch mit seiner Mutter Gerda Born (Ingrid Rentsch) bringt Hauptmann Fuchs, der stets an die Unschuld Peter Brücks geglaubt hat, auf die richtige Spur: Klaus Born und Renate Müller waren vor seiner Inhaftierung ein Paar, Rico ihr gemeinsamer Sohn. Was Renate dem neuen Mann an ihrer Seite aus wahrscheinlich unbegründeter Angst verschwiegen hat. Was sich nach Borns Entlassung rächen sollte: Ihr „Ex“ erhob nicht nur Anspruch auf sie, sondern auch auf seinen Sohn.

An besagtem Tag hatte Klaus Born ihr aufgelauert und Renate ihn kurzerhand mit auf ihre Auslieferungstour genommen. Der Streit im Fahrzeug eskalierte dermaßen, dass er handgreiflich ausgetragen wurde – und die erfahrene Berufskraftfahrerin den Wagen auf schnurgerader Strecke in den Graben steuerte: Es war ein Unfall. Für den Diebstahl einiger Kartons aus dem Kombi gabs zum guten Schluss, Renate hat es nicht fertiggebracht, sich am Arbeitsplatz ihres Gatten, dem Rangierbahnhof, unter einen Güterzug zu schmeißen, auch noch eine Erklärung…

Der Krimi „Schranken“, vom 5. März bis 5. Mai 1981 in Berlin-Weißensee und dem brandenburgischen Umland der Hauptstadt (Werneuchen, Woltersdorf, Königs Wusterhausen) gedreht, besticht durch seine wendungsreiche Geschichte, für die ein ausgewiesener Genre-Spezialist das Szenarium geschrieben hat: Hans-Werner Honert hat u.a. bei den „Polizeiruf 110“-Folgen „Der Selbstbetrug“, „Der zersprungene Spiegel“, „Traum des Vergessens“ und „Zwei Schwestern“ Regie geführt.

Pitt Herrmann

Credits

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Dramaturgie

Kamera-Assistenz

Kostüme

Schnitt

Darsteller

Produktionsleitung

Dreharbeiten

    • Werneuchen (Brandenburg)
Länge:
75 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:

Uraufführung (DD): 24.01.1982, DDR-TV

Titel

  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
  • Originaltitel (DD) Schranken

Fassungen

Original

Länge:
75 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:

Uraufführung (DD): 24.01.1982, DDR-TV