Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Trick-Kamera
Schnitt
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Erstverleih
Länge:
272 m, 10 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 26.05.1989
Titel
- Originaltitel (DD) Schnelles Glück
- Arbeitstitel (DD) Rennbahn
Fassungen
Original
Länge:
272 m, 10 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 26.05.1989
Digitalisierte Fassung
Länge:
10 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Mono
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Die Digitalisierung dieses Films wurde 2020 im Rahmen des Förderprogramm Filmerbe gefördert.
Das Förderprogramm Filmerbe (FFE) von BKM, den Ländern und FFA stellt seit dem 1. Januar 2019 für den Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu 10 Millionen Euro für die Digitalisierung von Kinofilmen zur Verfügung.
Für die abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilme in diesem Förderprogramm stellt filmportal.de die jeweiligen Filmanfänge bereit. Eine Übersicht über alle geförderten Filme auf filmportal.de finden Sie hier.
Weitere Informationen unter www.ffa.de
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Nach der Lautsprecher-Durchsage, die dem „Nichts geht mehr“ des Croupiers beim Roulette entspricht, einem als kapitalistische Ausbeutung in der DDR verteufelten Glücksspiel, wird es ruhig im Saal, die Wetter verfolgen von der Tribüne aus, wie sich die Pferde, auf die sie gesetzt haben, im Oval der 37 Hektar großen Anlage im grünen Südosten der Hauptstadt schlagen.
Herta Rogau ist Rentnerin und froh, ihr offen eingestandenes schmales Salär an den Wochenenden am Wettschalter aufbessern zu können. Durch die Scheibe hindurch beantwortet sie die Fragen der Dokumentaristin Petra Tschörtner, die sich immer wieder dem Alltag ganz normaler Menschen verschrieben hat. Fast 15 Jahre ist sie nun mit dem Trabrennsport verbunden, eine Freundin ihrer Tochter hat sie seinerzeit auf die Idee gebracht, sich etwas Urlaubsgeld hinzuzuverdienen.
Herta Rogau gefällt das „Fluidum“ in Karlshorst: „Die Leute sind alle so nett.“ Dabei werden hier anders als beim Roulette keine großen Summen bewegt: „Reich ist hier noch keiner geworden. Milieu und Nervenkitzel – das brauchen die“, womit sie ihre Kunden meint, die nach dem Studium des Fachorgans „Rennkurier“ auch schon ‘mal auf Außenseiter setzen – der attraktiveren Quote wegen. Immerhin, erinnert sie sich, ist einer ‘mal mit 70.000 Mark nach Hause gegangen – und hat sich nicht mehr blicken lassen. Sie selbst hat das Fieber nicht gepackt: „Ich hab‘ noch nicht einmal gewettet in den fünfzehn Jahren“.
Tschörtner zeigt in ihrem zehnminütigen Kino-Begleitfilm auch Impressionen von der Haupttribüne und, dem Kameramann Jürgen Hoffmann sei Dank, spannende Nahaufnahmen vom Renngeschehen, wobei mancher Sulkyfahrer arg die Peitsche einsetzt. Die Trabrennbahn Karlshorst ist Treffpunkt für Fans, die mit Begriffen wie „Sieg“, „Platz“, „Großer Einlauf“ und „Kleiner Einlauf“ etwas anzufangen wissen, aber auch Ziel von Familienausflügen. Das Publikum besteht keineswegs nur aus Turf-Experten, aber wenn ein Rennen einmal läuft, dann gehen alle begeistert mit. Nur Herta Rogau nicht: die zählt das eingenommene Geld.
Der Abspann listet das Leitungsteam kollektiv ohne Tätigkeitsbereiche auf: „Heiko Koinzer, Johanna Jürschik, Ullrich Fengler, Christian Johannsen, Jürgen Hoffmann, Jochen Wisotzki, Petra Tschörtner.“ Die 1958 in Babelsberg geborene und 2012 in Berlin gestorbene Petra Tschörtner hat in ihrer Heimatstadt an der HFF studiert und gleich mit ihrem Diplomfilm „Hinter den Fenstern“ 1983 reüssiert: Sie gewann im Jahr darauf bei den Oberhausener Kurzfilmtagen den Hauptpreis der international zusammengesetzten Jury. Und wechselte vom Spielfilm- ins Dokumentarfilmstudio der Defa. Nach zahlreichen Kinderfilmen wendet sie sich Ende der 1980er Jahre Alltagsstoffen wie „Schnelles Glück“ zu, um zur Jahrtausendwende an „ihre“ alte Hochschule zurückzukehren – als Gastprofessorin.
Pitt Herrmann