Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke
- Oberkommissarin Julia Grosz
- Nana Leopold
- Maike Nauener
- Ela Erol
- Thomas Okonjo
- Bastian Huber
- Hartmut Keiler
- Benni Schneider
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
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Continuity
Drehbuch
Kamera
Kamera-Assistenz
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Kamera-Bühne
Szenenbild
Außenrequisite
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Maske
Kostüme
Schnitt
Ton
Ton-Assistenz
Stunt-Koordination
Casting
Musik
Darsteller
- Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke
- Oberkommissarin Julia Grosz
- Nana Leopold
- Maike Nauener
- Ela Erol
- Thomas Okonjo
- Bastian Huber
- Hartmut Keiler
- Benni Schneider
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produzent
Redaktion
Producer
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- 27.04.2021 - 27.05.2021: Hamburg
Länge:
89 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 12.06.2022, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Schattenleben
- Reihentitel (DE AT CH) Tatort
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 12.06.2022, ARD
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Schnitt. Als der Polizist Bastian Huber nach einer langen Spätschicht nach Hause kommt, ist die Feuerwehr gerade dabei, sein offenbar in Brand gesetztes Einfamilienhaus zu löschen. Gattin Nina ist bereits mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gekommen, sodass sich Huber um sein fünfeinhalbmonatiges Kind kümmern muss. Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke und Oberkommissarin Julia Grosz treffen auf Hartmut Keiler vom Staatsschutz: Das auf den Boden gesprühte ACAB-Signet (All Cops Are Bastards) weist auf einen weiteren Anschlag Linksautonomer gegen Polizisten hin. Gingen bisher deren Privatautos in Flammen auf, so sei dies der erste Fall mit Personenschaden – und damit eine Eskalation.
Schnitt. Ela Erol hat nach vielen Jahren Julia Grosz kontaktiert, einst mehr als nur Freundinnen auf der Polizeischule. Sie treffen sich im Grünen: Ela ist „in etwas hineingeraten“, steckt offenbar in großen Schwierigkeiten, will aber mit der Wahrheit nicht herausrücken, weil sie Julia nicht in Gefahr bringen will. Offenbar arbeitet die in Pinneberg mit dem Polizeikollegen Carsten Maier (Konrad Singer) verheiratete Ela als verdeckte Ermittlerin in der gewaltbereiten linken Hamburger Szene und fürchtet, durch einen Maulwurf im Landeskriminalamt enttarnt zu werden.
Während sich Falke, der Unterstützung von einem alten Bekannten, Thomas Okonjo („der einzige schwarze Bundespolizist im Umkreis von 200 Kilometern“), erhält, der Serie von Brandanschlägen gegen Kollegen widmet und dabei auf fragwürdige Polizei-Interna stößt, taucht Julia Grosz undercover im „Attacke“-Haus auf, um nach ihrer seit Tagen verschwunden einstigen Freundin Ela zu suchen. Während sie von Maike Nauener freundlich aufgenommen wird, die ihr sogar ein eigenes kleines Zimmer zum Übernachten offeriert, ist bei Nana das Misstrauen groß. Das sich erst legt, nachdem sie bei der Durchsuchung der Klamotten Julias ein zwanzig Jahre altes Foto aus der Polizeischul-Zeit findet…
Die Hamburger „Tatort“-Folge „Schattenleben“ ist eine besondere. Was sich zunächst in der Besetzung ausdrückt mit Jonathan Kwesi Aikins als Falkes Kollege Thomas Okonjo, an Elisabeth Hofmann als Ela Erol und der Bochumer Ausnahme-Theaterschauspielerin Gina Haller als Nana Leopold. Mit dem feministischen Wohnprojekt der linksalternativen „Attacke“ für Frauen, Lesben, intersexuelle, nichtbinäre, Trans- und Agenda-Menschen rückt diese Thematik zwar nicht erstmals, hier aber in geballter Form ins Mainstream-TV.
Lena Fakler folgt in ihrer Story dem Hamburger Undercover-Skandal um das linksradikale Projekt „Rote Flora“, wo zwei verdeckte Ermittlerinnen zwischen Ende 2006 und Frühjahr 2013 Sex mit Aktivisten gehabt haben sollen. Regisseurin Mia Spengler, die in München geborene Tochter eines Deutschen und einer Koreanerin, hat bei der Umsetzung auf eine „Inclusion Rider“ genannte Vertragsklausel gepocht, nach der bestimmte Bevölkerungsgruppen wie People of Color, Personen des dritten Geschlechts sowie Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung zu einem entsprechenden Prozentsatz an der Produktion beteiligt sein müssen.
Gina Haller, geboren 1987 in Basel und seit der Spielzeit 2018/2019 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, wurde 2020 von den Kritikern des deutschsprachigen Raumes zur „Nachwuchsschauspielerin des Jahres“ gewählt und im Jahr darauf mit dem Kunstpreis Berlin in der Sektion Darstellende Kunst ausgezeichnet. Die derzeit in „Zum Tod meiner Mutter“ auch auf der Kinoleinwand präsente Schauspielerin im ARD-Presseheft: „Ich werde oft aufgefordert, mich öffentlich zu solchen Diskriminierungen zu äußern. Fast könnte ich einen Nebenberuf daraus machen. Aber ich bin Schauspielerin, keine Expertin für Rassismus. Beim ‚Tatort‘ habe ich das erste Mal mit einer Regisseurin gearbeitet, die selber Migrationshintergrund hat. Also musste ich bestimmte Dinge nicht erst erklären. Ich habe auch nie zuvor im Film einen so diversen Cast erlebt. Viele der anderen Schauspielerinnen haben in ihrer Karriere ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich. Aber das war überhaupt kein Thema. Es war ja nicht unser Auftrag, unsere Vergangenheit auszupacken, unsere Verletzungen hervorzukramen, sondern in eine Figur hineinzuschlüpfen. Es ging einfach nur darum, zu arbeiten.“
Pitt Herrmann