Inhalt
Die letzten Bewohner einer verlassenen Siedlung machen sich auf den Weg, ihrem miserablen Dasein zu entfliehen, indem sie den Versprechungen eines falschen Propheten namens Irimias folgen. Béla Tarr beschreibt in endlosen, düsteren Plansequenzen das perspektivlose Lebensgefühl seiner Protagonisten. Der Film enthält Sequenzen, die sich dem Gedächtnis auf unvergessliche Weise einschreiben – so die Eröffnung, als Kühe ihren Stall verlassen und eine schlammige Ebene durchqueren. "Sátántangó" ist eine Meditation über die Zeit, aber auch eine Parabel über den Niedergang der Menschheit, zugleich ein Sinnbild für den Kosmos und die conditio humana. Durch seine formale Strenge und atmosphärische Ausdruckskraft, seine ungewöhnliche, leitmotivische Erzählweise, die den Zuschauer erfasst und nicht mehr loslässt – über mehr als sieben Stunden –, ragt dieser Film aus dem Gesamtwerk von Béla Tarr heraus. "Sátántangó" ist ein Monument des zeitgenössischen Kinos, ja der Filmgeschichte überhaupt.
1994 zur Erstaufführung gebracht, wurde der Film zum Meilenstein der Geschichte des Forums. Nach 25 Jahren gelangt er in einer digital restaurierten Fassung zur Wiederaufführung.
Quelle: 69. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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