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Herbst 1969. Am Ende seiner Europatournee tritt der legendäre Jazz-Musiker Thelonious Monk in Paris in einer Interview-Sendung des staatlichen französischen Fernsehens auf. Gut 50 Jahre später nimmt Alain Gomis die Original-Sendung auseinander, indem er das Archivmaterial und die Outtakes neu montiert. Das Resultat, "Rewind & Play", macht sichtbar, wie wenig Respekt dem Schwarzen Musiker entgegengebracht, wie sehr er für das französische Publikum geframt wurde.
Der Moderator Henri Renaud stellt Monk immer wieder die gleichen Fragen, bis er die erwünschte Antwort bekommt. Wenn eine Antwort nicht passt, wird diese zensiert. Der Musiker, erschöpft von der Tournee, antwortet meist einsilbig, oft nuschelnd. Sobald er alleine am Klavier spielt, glänzt er.
Der Film ist durchzogen von längeren musikalischen Passagen, etwa von einer ergreifenden Interpretation von "Crepuscule for Nelly". Monk war bekannt dafür, Rhythmen und Harmonien zu dekonstruieren, mit Wiederholungen und kleinen Pausen zu arbeiten, wodurch er musikalische Instabilität schaffte. Was Monks Musik ausmachte, greift Gomis' Film im Rhythmus seiner Montage auf.
Quelle: 72. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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