Restguthaben

"Restguthaben" ist ein Film über den Aussteiger Charlie, der mit seinem Wohnwagen in ein niederbayerisches Dorf kommt und jeden Menschen, der ihm begegnet, so respektiert und akzeptiert, wie die Person ist, mit Höhen, Tiefen, Schwächen, Geheimnissen. Charlie liebt nur in und mit seinem Herzen. Er spricht Dinge an, fühlt sich in Menschen hinein, ist direkt, ehrlich, lustig und ein echter Mensch. Im Gegensatz zu den Protagonisten, die schon immer im Dorf gelebt haben und es gewohnt sind, Themen, die sie beschäftigen, nicht auszusprechen. Die es gewohnt sind, Floskeln zu verwenden. Die es gewohnt sind, statt Farbe zu bekennen, sich aus Situationen hinauszuschleichen. Beispielsweise sein Freund Sepp, der Pfarrer, mit dem er auf Augenhöhe kommuniziert und eine besondere Form der lausbübischen, aber dennoch tiefen Kommunikation pflegt. Oder der Workoholic Fritz, der den Bezug zu seinem eigenen Leben verloren hat und bei Charlie kurzfristig wieder die Basis des Lebens kennenlernen darf. Charlie ist anders. Er ist aufgeschlossen, jemand der weiß, wann man einem anderen Menschen die Hand reicht, wann man einen anderen Menschen in den in den Arm nimmt, oder wann man einem anderen Menschen ein Bier aufgemacht. Es ist schon auch ein bisschen religiös, was der Charlie macht. Er hat den Status eines Heiligen, taucht genauso mystisch auf, wie er verschwindet. Und lehrt die Hinterbliebenen, Bekannten, Freunde und Weggefährten, was es heißt, sich mit sich selbst und dem eigenen Bewusstsein zu befassen. Dezent, direkt, mit voller Wucht. Und mit all seinem, gewaltigen Restguthaben.