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Wie viel verrät ein Ort über seine Geschichte? Wie viel können Vorfahren und Nachkommen voneinander wissen? Und wie viel Kontinuität birgt der Fortschritt? Als Katharina Pethke Professorin an der Kunsthochschule Hamburg wird, setzt das bei ihr einen Reflexions- und Rechercheprozess in Gang. Nicht nur sie hat dort studiert, sondern bereits ihre Mutter und ihre Großmutter. Jede der drei Frauen glaubte, neue Wege zu beschreiten, und schrieb doch, bewusst oder unbewusst, durch Haltung oder im Protest, ein Vermächtnis fort.
Der Essayfilm untersucht drei Generationen im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Determinierung und künstlerischer Ambition, Eigensinn und Mutterschaft, Produktion und Reproduktion. Das Gebäude der Hochschule und die einzige vom Stadtplaner Fritz Schumacher angekaufte Skulptur von einer Künstlerin, "Frauenschicksal", werden Spiegel und Schaukasten für anhaltende Ambivalenzen. Virtuos und klug verwebt die arrivierte Filmemacherin ihre Familienbiografie und die Architekturgeschichte des heutigen Kunst- und Mediencampus zu einem dichten Stoff, der die großen Fragen weiblicher und künstlerischer Identitäten offen an ihrem eigenen Beispiel durchdekliniert.
Quelle: 74. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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