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Rache, Gier, Romantik, Superhelden. Eigentlich geht es im Kino doch immer um dasselbe. Warum also das Rad der Erzählung neu erfinden? Das dachten sich zahlreiche türkische Produzenten, änderten radikal ihre Strategie und begründeten in den 60er Jahren das legendäre "Yesilçam"-Kino: Sie drehten die großen Hollywoodfilme kurzerhand nach. Im Hauruck-Verfahren und mit einfachsten Mitteln. Kaum ein Blockbuster wurde ausgelassen. So gab es Remakes von "Dracula", "Der Zauberer von Oz", "Der Exorzist", "Superman", "Rambo", "Star Trek" – sogar ein türkischer Tarzan schwang sich durch Istanbul. Die technischen Unzulänglichkeiten wurden wettgemacht durch exzessiven körperlichen Einsatz vor und hinter der Kamera. Und der Erfolg gab der kreativen Kopierpraxis recht: Gerade in den ländlichen Gebieten Anatoliens strömten die Menschen millionenfach in die Kinos.
Regisseur Cem Kaya hat sich durch tausende Yesilçam-Filme gesichtet und Regie-Altmeister, Produzenten, Schauspieler, Kinobetreiber und Filmwissenschaftler getroffen. In Archivaufnahmen und Gesprächen mit den Akteuren von damals entsteht das Porträt einer goldenen Ära des populären türkischen Kinos.
Quelle: Filmfestival Max Ophüls Preis 2015
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