Nacht fiel über Gotenhafen

BR Deutschland 1959/1960 Spielfilm

Inhalt

Basierend auf dem realen Fall schildert das Kriegsdrama das Schicksal des deutschen Schiffs "Wilhelm Gustloff", das am 30. Januar 1945 nach einem Torpedobeschuss unterging – an Bord befanden sich 6000 Flüchtlinge. Im Zentrum der Geschichte steht die junge Maria Reiser, deren Mann kurz nach der Hochzeit in den Krieg zieht. Maria verliebt sich in Hans, einen Offizier der "Wilhelm Gustloff", von dem sie schwanger wird. Nachdem sie schließlich ihren Mann wiedergetroffen hat, flüchtet sie mit ihm und ihrem Kind aus Ostpreußen an Bord des Schiffes...

 

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Falk Schwarz
Betulich und brachial
Kriegsfilme haben normalerweise eine eindeutige Botschaft: nie wieder dieser Irrsinn! Die Kraft der Bilder transportiert die Botschaft. “Im Westen nichts Neues“ zeigt ungeschminkt und illusionslos, wie Soldaten in Schützengraben Krieg führen müssen. Regisseur Frank Wysbar jedoch traut dem Krieg und dem Untergang der „Wilhelm Gustloff“ allein nicht und bettet dieses Geschehen in eine eher konventionelle Liebesgeschichte ein. Der Nachteil: diese Episode schiebt sich nun vor das Kriegsgeschehen. Was hat man nun gesehen in den anderthalb Stunden? Ein deutsches Seelendrama, das trotz Untergang des Schiffes zumindest für die Mutter (Sonja Ziemann) und ihr Kind gut ausgeht? Nun schildert Frank Wysbar - mit seinen amerikanischen Erfahrungen - hart und zupackend die Flucht der Menschen aus Ostpreußen (mit dazwischengeschnittenen Wochenschauaufnahmen) und bekommt diesen Exodus sehr realistisch in den Griff. Besonders die Generalin (Brigitte Horney) zeigt in einer Mischung aus Härte, Arroganz und Mitleid eine beeindruckende Leistung - auf solche Menschen durften die Anderen hoffen, sie waren oft die Rettung in Zeiten des Chaos, als es um das nackte Überleben ging. Auch ist der Untergang des Schiffes filmisch eindrucksvoll gelungen. Es muss dem technischen Team um Kameramann Willy Winterstein zugerechnet werden, dass in beeindruckenden Bildern und Sequenzen die Schrecken dieser Nacht noch einmal auferstehen. Da ist es ein wenig unverständlich, dass die Filmkritik damals behauptete, es sei eine „Mär“ (Kotulla), dass die technische Umsetzung gelungen sei. Ist es nun ein guter Film? Ja - weil die Botschaft ankommt. Nein - weil die menschlichen Verirrungen von dieser Botschaft ablenken. Zugespitzt heißt das: ein betulicher Liebesfilm mit einer brachialen Aussage. Allerdings passt der Film nicht in die Schablonen der deutschen fünfziger-Jahre-Produktionen. Da bleibt er ein erstaunlicher Solitär.

Credits

Regie

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Bauten

Kostüme

Schnitt

Spezialeffekte

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Dreharbeiten

    • Bremerhaven, Cuxhaven, bei Helgoland
Länge:
2692 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.03.1960, 21717 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 18.05.1968, ZDF

Titel

  • Originaltitel (DE) Nacht fiel über Gotenhafen

Fassungen

Original

Länge:
2692 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.03.1960, 21717 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 18.05.1968, ZDF

Prüffassung

Länge:
2778 m, 101 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.02.1960, 21717, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 25.02.1960