Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Darsteller
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Darsteller
Produktionsfirma
im Auftrag von
Länge:
87 min bei 25 b/s
Format:
16mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 29.11.1977, ZDF
Titel
- Originaltitel (DE) Moto-Cross
Fassungen
Original
Länge:
87 min bei 25 b/s
Format:
16mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 29.11.1977, ZDF
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Der weiß allerdings nichts von seinem Glück – und soll das auch gar nicht, damit er sich in Ruhe auf das erste große Moto-Cross-Rennen seines Schrauberdaseins vorbereiten kann. „Du kannst doch nicht deine eigenen Träume verraten, so kurz vor dem Ziel“: Damit es ihm zumindest finanziell an nichts fehlt, hat Inge das nötige Geld fürs Rennteam beschafft – auf höchst unkonventionelle, aber blitzsaubere Weise im Münchner Rotlichtmilieu.
Die Investition hat sich gelohnt: Hub steht gleich bei seinem ersten großen Wettbewerb auf der 125er Marke Eigenbau ganz oben auf dem Siegertreppchen. Nun braucht Inge nicht länger mit ihren Gefühlen hinterm Berg zu halten...
Die Filme des Erfolgs-Duos Klaus Lemke (Buch/Regie) und Rüdiger Meichsner (Kamera) sind immer wieder eine helle Freude. Ob „Idole“ oder „Sweethearts“, immer sind die stimmigen Milieus, die liebenswert-skurrilen und häufig angemackten Figuren sowie die einfache, locker-leichte Verarbeitung des Themas für einen unterhaltsamen Abend vor der Leinwand oder dem Bildschirm gut. Und es ist wirklich nicht abschätzig gemeint, wenn man Lemke bescheinigt, ein idealer Fernsehspiel-Regisseur zu sein.
Lemke weiß, was er seinem Publikum zumuten kann – und schätzt, was es von ihm erwartet. Während die sog. jungen deutschen Filmemacher esoterische Streifen drehen, die zumeist eine kurze Runde in Lichtspielhäusern mit besonderem programmatischem Anspruch drehen, bevor sie sang- und klanglos im Spätprogramm des koproduzierenden Fernsehens versanden, bekennt sich der überzeugte Wahl-Münchner zur so schwer zu machenden leichten Unterhaltung.
Wobei man leicht bitte nicht mit seicht verwechseln sollte. Mit bewunderungswürdiger Treffsicherheit gelingt es Lemke, unverbrauchte Gesichter vor Meichsners Kamera zu platzieren. Und wenn aus einem dieser Nobodys über Nacht ein Star geworden ist wie Cleo Kretschmer, dann baut er diesen im nächsten Film in möglichst unspektakulärer, natürlicher Weise ins Team ein.
Lemkes Filme vermitteln eine Bodenständigkeit und ein Heimatgefühl, das seinesgleichen sucht, denn es kommt völlig unideologisch daher, da können sog. intellektuelle Kreise noch so sehr die Kommerz-Keule schwingen: das vorzugsweise ländliche bayerische Milieu, die Einheit von Menschen und Landschaft seiner Filme täuscht eben nicht eine illusionäre Harmonie vor. Sondern offenbart liebenswürdig-normale Menschen mit all' ihren Träumen, Sehnsüchten, Eigenheiten und Verletzungen in mehr oder minder typischen Alltagssituationen.
Klaus Lemke, geboren am 13. Oktober 1940 in Landsberg an der Warthe, gilt als einer der eigensinnigsten Filmemacher Deutschlands. Und noch mit 37 Jahren als „Jungfilmer“, was wohl daran liegt, dass der sich selbst als „anti-intellektuell“ bezeichnende Autor und Regisseur vorzugsweise mit jungen Leuten wie der 25-jährigen Ingeborg Kretschmer dreht – für ein junges Publikum in den Zwanzigern.
Er wuchs in Düsseldorf auf, kam Mitte der Sechziger Jahre aber nach München – als Regieassistent unter anderem bei Fritz Kortner. Die Weltstadt mit Herz hat ihn nicht mehr losgelassen: Lemkes Hang zur Wahlheimat München und zur bayerischen Provinz hat das Genre des ganz anderen Heimatfilms erst begründet.
Seit 1975 dreht Lemke immer wieder Filme mit Cleo Kretschmer und Wolfgang Fierek, darunter den Grimme-prämierten „Amore“ (1977/1978), in dem eine unscheinbare Gemüsehändlerin gegen einen Vorstadtcasanova zu Felde zieht. Beinahe parallel entstand fürs ZDF die neunzigminütige, am 29. November 1977 im „Zweiten“ erstausgestrahlte Fernsehkomödie „Moto-Cross“, wieder mit Wolfgang Fierek und Ingeborg „Cleo“ Kretschmer, mit der Lemke auch über viele Jahre privat verbunden ist.
Pitt Herrmann