Credits
Regie
Drehbuch
Darsteller
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Darsteller
Produktionsfirma
Länge:
2650 m, 97 min
Format:
16mm, 1:1.33
Bild/Ton:
Orwocolor
Aufführung:
Uraufführung (DD): 17.08.1988, Karl-Marx-Stadt, VIII. Pioniertreffen;
Erstsendung (DD): 11.12.1988, DDR-TV;
Erstsendung (DE): 05.11.1993, ARD
Titel
- Originaltitel (DD) Jeder träumt von einem Pferd
Fassungen
Original
Länge:
2650 m, 97 min
Format:
16mm, 1:1.33
Bild/Ton:
Orwocolor
Aufführung:
Uraufführung (DD): 17.08.1988, Karl-Marx-Stadt, VIII. Pioniertreffen;
Erstsendung (DD): 11.12.1988, DDR-TV;
Erstsendung (DE): 05.11.1993, ARD
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Dafür sorgt jetzt Opa Krüger, der ins Altersheim geht und daher sein geliebtes Pferd Maxe zum Pferdeschlächter Klauke (Klaus Manchen) führt. Der betagte Klepper ist zwar nicht gerade ein Traumpferd, könnte Gerdchen aber in die Rolle des Indianerhäuptlings hieven. Weshalb er seine drei Geschwister zum Familienrat bittet: Gabi (Monique Gewe) träumt davon, Kunstreiterin im Zirkus zu werden, und zeigt sich sogleich von dem Plan begeistert, Maxe vor dem Abdecker zu bewahren. Auch Nachkömmling „Basti“ Bastian (André Lohrmann) ist dafür, während mit Klaus (Alexander Schubert) der Älteste noch überzeugt werden muss: Schließlich soll er sein Jugendweihe-Geld, das er ursprünglich für ein Moped vorgesehen hatte, für den Vierbeiner opfern. Gabi weiß, wie man den großen Bruder rumkriegt: auf dem Rücken eines Pferdes vor der Disco zu erscheinen würde den Mädchen bestimmt mehr imponieren als eine unter vielen knatternden Simson-Zweirädern.
Derweil ist bei der Schuldirektorin (Karin Gregorek) mit Frank Simon (der spätere bekannte DDR-Kabarettist Tom Pauls) der neue, aus Pirna kommende Klassenlehrer Gerdchens eingezogen – zur Untermiete. Zwar sei das hier alles wie eine große Familie, in der er sich rasch wie Zuhause fühlen würde, wie ihm der italophile Hausmeister Arnaldo (Martin Trettau) bei einem Cappuccino verklickert. Dennoch bleibt der junge Mann skeptisch, dass seines Bleibens hier über die geplanten drei Jahre hinaus auf Dauer sein kann: Seine in Berlin lebende Freundin (Anette Gleichmann) hat für die rurale Provinz nichts übrig.
Für 650 Mark haben die vier Kuhlmann-Kinder Maxe erworben und müssen den Familienzugang nun ihren Eltern Rosa (Carmen-Maja Antoni) und Heinz (Horst Weinheimer) beibringen: das Pferd findet zunächst mehr schlecht als recht Asyl im vollgestopften Anbau. Und hält sich eines Tages beim Grünzeug in Küche und Wohnzimmer schadlos: ein rüsselloser Elefant im Bauernhaus. Gerdchen dagegen ist selig – endlich Häuptling. Und Gabi vollführt schon erste Übungen auf dem breiten Rücken Maxes. Der jedoch bald ernsthaft erkrankt, was den herbeigerufenen Tierarzt (Andreas Keller) nicht weiter überrascht: falsches Futter, ein Pferd ist doch kein Hamster, und völlig ungeeigneter „Stall“: das Tier braucht, darin dem Menschen gleich, Licht, Luft und Sonne.
Tierzuchtmeister Heinz Kuhlmann fürchtet, nun zum Gespött des Dorfes zu werden, weshalb Maxe erneut den Gang zur Rossschlächterei Klauke antreten soll. Was ausgerechnet Nesthäkchen Basti zu verhindern weiß, indem er sich mit dem Gaul in einen fremden Stall flüchtet. Nun startet Lehrer Simon eine große Suchaktion und verspricht nach erfolgreichem Abschluss, Maxe mit seiner Klasse 6b zu adoptieren – als ganz praxisbezogenes Lernen. Das ihm und den Sechstklässlern bald so großen Spaß macht, dass er in Grabow bleibt statt zur Freundin in die Hauptstadt zu fahren: „Ich werde jetzt hier dringender gebraucht.“
Karola Hattops Kinderfilm „Jeder träumt von einem Pferd“, eine Adlershofer Peter Mäbert-Produktion nach einem Szenarium von Karin Sedler, transportiert ganz unaufgeregt die Botschaft, dass man Freunde nicht mit Freigiebigkeit oder gar einem Pferd kaufen kann. Für Gerdchen ist klar, dass er Freundschaft und Anerkennung nur aus eigener Anstrengung heraus erreichen kann. Was keine spektakulären Taten voraussetzt, sondern die Akzeptanz eigener Stärken und Schwächen.
Pitt Herrmann