Il traditore - Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra

Italien Frankreich Brasilien Deutschland 2018/2019 Spielfilm

Inhalt

Drama nach wahren Begebenheiten: In den 1960er und 1970er Jahren avanciert der Sizilianer Tommaso Buscetta zu einem hochrangigen Mitglied der sizilianischen Cosa Nostra. Schließlich zieht er nach Brasilien, wo er ein Drogenhandel-Netzwerk aufbaut. 1983 wird er verhaftet und nach Italien ausgeliefert. Als erster bedeutender Mafiaboss bricht er den Schweigeeid der sizilianischen Mafia und arbeitet mit den Behörden zusammen. Buscetta wird zum wichtigsten Kronzeugen in den Maxi-Prozessen der 1980er- und 1990er-Jahre. Durch seine Aussagen können in Italien und den USA Hunderte Angehörige der Cosa Nostra verurteilt werden.

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Heinz17herne
Heinz17herne
Zum Fest der hl. Rosalia versammeln sich die sizilianischen Mafia-Bosse samt ihrer Familien zu einer opulenten Feier in einer sorgsam abgeschotteten Luxusvilla vor den Toren Palermos. Hier geht es nicht nur äußerlich so dekadent zu wie im alten Rom: Die Tafel dieser ehrenwerten Gesellschaft ist überreich gedeckt, es wird musiziert, getanzt und vor allem bürgerlicher Familiensinn demonstriert. Schnitt. Rio de Janeiro. Kindstaufe am Zuckerhut, weit weg vom blutigen Alltag sich gegenseitig abschlachtender Mafiaclans. Aber auch hier streng gesicherter Luxus. Und, was die Misshandlung des wegen Heroinhandels verhafteten Italieners durch brasilianische Beamte im Gefängnis betrifft: die sich als Rechtsstaat verkaufende Demokratie bedient sich der gleichen Mittel wie das organisierte Verbrechen.

Marco Bellocchio ist mit Filmen wie der Kleist-Adaption „Der Prinz von Homburg“, „Biongiorno, notte – Der Fall Aldo Moro“ oder „Sangue del mia sangue“ einer der vielseitigsten italienischen Regisseure. Mit „Il traditore“ stellte er im Mai 2019 in Cannes ein Mafia-Drama nach wahren Begebenheiten vor, dass einerseits in der Tradition solcher Leinwandepen wie „Der Pate“ steht, andererseits nicht die Verbrecherorganisation, in diesem Fall die Cosa Nostra, in den Mittelpunkt stellt, sondern die Geschichte eines einzelnen Mitglieds der „Familie“. Regisseur Bellocchio über seinen Protagonisten: „Tommaso Buscetta ist ein unsteter Mensch und ständig in Bewegung, was sich in seinem Leben und seinen persönlichen Beziehungen widerspiegelt. Er ist ein außergewöhnlicher Mann, intelligent, charmant, entschlossen, mit der Ausstrahlung einer natürlichen Autorität. Ein Mafioso, der nicht nur loyal hinter der Cosa Nostra steht, sondern auch seinen eigenen Prinzipien folgt und keine Angst davor hat, sich mit den Mächtigen anzulegen.“

„Il traditore“ orientiert sich weitgehend an den als bekannt vorauszusetzenden Fakten – bis hin zum final kurz angesprochenen und mit historischen Aufnahmen belegten Prozess gegen den einstigen christdemokratischen Ministerpräsidenten Andreotti, den das tödliche Attentat auf den Richter Falcone am 23. Mai 1992 nicht verhindern konnte. Marco Bellocchios mit 153 Minuten schon sehr langer, aber nie langweiliger Spielfilm, deutsche Erstaufführung war am 3. Juli 2019 beim Filmfest München, offenbart die unheilvolle und weiterhin bestehende Komplizenschaft zwischen Verbrechern und Politikern in Italien. Es ist ein hochspannender, sehr emotionaler - und zutiefst pessimistischer Film, der ursprünglich am 23. April 2020 in die deutschen Kinos kommen sollte.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Standfotos

Kamera-Bühne

Außenrequisite

Innenrequisite

Kostüme

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 17.09.2018 - 06.12.2018: Italien, Brasilien und Deutschland
Länge:
153 min
Format:
DCP, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 22.01.2020, 196938, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (FR): Mai 2019, Cannes, IFF;
Erstaufführung (DE): 03.07.2019, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 13.08.2020

Titel

  • Weiterer Titel (ENG) The Traitor
  • Originaltitel (DE) Il traditore - Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra
  • Originaltitel (IT) Il traditore
  • Weiterer Titel (DE) Der Verräter

Fassungen

Original

Länge:
153 min
Format:
DCP, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 22.01.2020, 196938, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (FR): Mai 2019, Cannes, IFF;
Erstaufführung (DE): 03.07.2019, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 13.08.2020