Inhalt
Während einer ärztlichen Untersuchung wird der 13-jährige Aslan vor den Augen vieler Mitschüler gedemütigt, was seine latente Persönlichkeitsstörung zum Ausbruch kommen lässt. Ständig befallen ihn Zweifel an sich selbst, zugleich strebt er verbissen nach Sauberkeit und Perfektion. Alles, was ihn umgibt, muss er unter seine Kontrolle bringen. Wegen dieses Zwangs gerät Aslan, der bei seiner Großmutter in einem kasachischen Dorf lebt, in immer ernstere Konflikte. Mit tiefer Abscheu beobachtet er, dass die meisten Mitschüler in einem System krimineller Machenschaften gefangen sind, darunter auch Bolat, von dem sich Aslan besonders erniedrigt fühlt. Bolat erpresst Schutzgeld von kleineren Kindern. Für den Außenseiter Aslan hat er nur Verachtung übrig.
In seinem ersten abendfüllenden Spielfilm zeigt Emir Baigazin die Konfrontation des Individuums mit Mechanismen der Ausgrenzung und Gewalt. Die wachsende Brutalisierung des öffentlichen Lebens bildet dabei den Hintergrund. In streng kalkulierten optischen Tableaus, die der Film durch symbolistische Szenen aus der Tierwelt ergänzt, entfaltet sich das Schicksal eines Jungen, der sich wehrt und dabei selbst zu zerstören droht.
Quelle: 63. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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