Inhalt
Mit Reisetasche und Jacke steht Merle an einem verhangenen Sommertag an der Villa ihres Freundes Romuald vor verschlossenen Toren. Er hatte sie eingeladen, ihn in Südfrankreich zu besuchen, ist aber selbst mit unbekanntem Ziel abgereist. So muss sich Merle mit Romualds unkooperativen Kindern arrangieren, Emmas 13. Geburtstag feiern und die Unverschämtheiten des 16-jährigen Felix ertragen, der ihre Präsenz als Provokation empfindet.
Schon bald fällt die Abwesenheit des Gastgebers kaum noch auf. Die Handlung konzentriert sich auf Merle, ihre Versuche, sich anzupassen, einzufügen, in der unerwarteten Rolle wie selbstverständlich zu bestehen. In einer besonders eindrucksvollen Szene legt sie sich mit dem örtlichen Bäcker an, der sich weigert, ihr die vorbestellte Torte zu Emmas Geburtstag auszuhändigen. Merle verliert den Kampf. Als aber Romuald endlich anruft, beschließt Merle, lieber den nahen Kindern zu gefallen als dem fernen Liebhaber, und still genießt sie ihren Durchbruch.
Mit großer Einfühlsamkeit und Subtilität zeichnet Nicolas Wackerbarths "Halbschatten" das Porträt eines Menschen, der sich unwohl fühlt im Zentrum der Aufmerksamkeit, im gleißenden Sonnenlicht.
Quelle: 63. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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