Gute Nacht, Mary

BR Deutschland 1950 Spielfilm

Inhalt

Nachdem sich ihr geschiedener Ehemann neu vermählt hat, raubt die Exfrau ihm und seiner neuen Gattin in der Hochzeitsnacht nach allen Regeln der Kunst den Schlaf. Das eifersüchtige Theater findet erst ein Ende, als es dem Gatten mit List und Witz gelingt, seine wütende Verflossene mit seinem besten Freund zu verkuppeln.

 

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Falk Schwarz
"Zauber" der Leichtfertigkeit
Der Herr im Smoking, mit der Blume im Knopfloch, der Partyvogel, der Lebemann, der Schwerenöter, Weiberheld und Liebhaber - hier darf er mit seinen 35 Jahren einen Ruf polieren: Curd Jürgens steht mal wieder zwischen zwei Frauen! Von der Einen ist er geschieden, die Andere hat er gerade geheiratet (im Film natürlich, im Leben dauerte seine zweite Ehe schon drei Jahre). Die Erste trifft wieder ein, als die Neuvermählten gerade zur Hochzeitsnacht rüsten. Da müssten ja nun eigentlich die Fetzen fliegen, wenn ein E.W. Emo im Regiestuhl gesessen hätte. Aber er saß nicht. Stattdessen der bitterernste Helmuth Weiss. Und so sieht sich das Ganze auch an: unkomisch. Zum Komiker fehlt Jürgens die Leichtigkeit, leichtfertig mag er ja sein, leichtlebig sicher, aber eben nicht leichtfüßig. Er steht in diesen Zimmern herum, als würde er auf jemanden hoffen, der ihm sagt, wie man Komödie spielt. Dann die Kulisse: ein Häuschen in der Münchner Vorstadt, dabei soll es englisch sein. Der Kamin: deutsch, die Treppe: deutsch, die Nierentische: deutsch. Der englische Butler (Paul Dahlke) eckig, übellaunig, ohne jede butlerische Geschmeidigkeit. Dabei wissen doch alle, was sich aus diesem wunderbaren Schauspieler herausholen lässt, wenn ein Regisseur ihn motiviert. Dann der bedauernswerte Hubert von Meyerinck, der Zackzack deutscher Lustspiele, der nun mit Susanne von Almassy (im Film natürlich) verkuppelt werden soll. Er will nicht. Er ziert sich, er mag Frauen nicht (was wir aus Jürgens Memoiren wissen), er muss diese aufgeregte Schickse auch noch küssen. Das wird dann ein richtiger Flüchti-Kuss. Man sieht's an seiner Körperhaltung, wie sehr er da mit sich ringen muss. Da nun Susanne von Almassy wortreich und wortgewandt ihre Rivalin Ilse Werner an die Wand spielt, wäre der Zuschauer fast geneigt, dem Bonvivant wieder zur ersten Ehe zu raten. Aber das Drehbuch will es anders. Und so wird er dann mit der Ilse entlassen, obwohl er doch mit der Susanne auch nicht schlecht führe - oder aber - und da liegt der wahre Sinn des Films - mit keiner von Beiden. Also auch wie im wahren Jürgens-Leben. - Der Titel dieses Beitrages ist übrigens eine Charakterisierung von Jürgens durch Helmut Käutner.

Credits

Regie

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie

Darsteller

Produktionsfirma

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • August 1950: Umgebung von München, Atelier Sommervilla in Neu-Grünwald
Länge:
2433 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 12.09.1950, 01790, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.09.1950, Stuttgart, Planie-Lichtspiele

Titel

  • Originaltitel (DE) Gute Nacht, Mary
  • Weiterer Titel Die gestörte Hochzeitsnacht
  • Weiterer Titel Gute Nacht, Gloria

Fassungen

Original

Länge:
2433 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 12.09.1950, 01790, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.09.1950, Stuttgart, Planie-Lichtspiele