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In den georgischen Bergen verbindet eine Seilbahn ein Dorf mit einer kleineren Stadt im Tal. Iva hat bei der Bahn als Schaffnerin angefangen und kümmert sich nun um die Abfertigung der Gondeln. Während eine der Gondeln hoch zum Dorf fährt, fährt die andere Richtung Tal. Auf halber Strecke treffen sich die Gondeln alle halbe Stunde. Genau das ist der Moment, in dem sich Iva und Nino, die Schaffnerin der anderen Gondel, jedes Mal treffen. Nach und nach überraschen und beschenken sie sich. Wo anfangs ausschließlich kollegiale Grüße ausgetauscht wurden, entwickelt sich mit der Zeit ein Flirt. Was folgt, ist die ganz große Liebe und Stress mit dem Chef.
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Stößt aber auch bei Iva auf Granit, die sich allmählich mit Nino, welche ihr die Tricks des Seilbahnfahrens mit dieser museumsreifen Technik verrät, anfreundet. Beide begegnen sich alle dreißig Minuten auf halber Strecke, sodass ihr Schachspiel häufig über den ganzen Arbeitstag läuft. Sie machen sich gegenseitig Geschenke, es dauert aber eine ganze Weile, bis aus dem Flirt etwas Ernsteres werden könnte. Was durch Ninos Bewerbung als Stewardess bei Georgian Airways verhindert wird.
Erst als Iva diese Entscheidung akzeptiert, lehnen sich beide gegen ihren verbitterten und eifersüchtigen Chef auf, der einem alten Mann im Rollstuhl (Vachagan Papovian) die Fahrt in der Gondel verweigert. Die beiden jungen Frauen bauen ihm einen Seilzug für den luftigen Transport und verwandeln ihre Gondeln in die verrücktesten Objekte – vom Flugzeug über ein Auto mit Rädern und ein Schiff mit qualmendem Schornstein bis hin zu einem Raumschiff. Und bringen zwei kleinen Kindern (Luka Tekladze und Elene Sharadze) das Glasharfenspiel bei…
Veit Helmers Film „Gondola“ ist eine Liebeserklärung an das (Stummfilm-) Kino. Der Regisseur verzichtet gänzlich auf Dialoge und erzählt die mit Geräuschen und Musik unterlegte Geschichte der zwei uniformierten Schaffnerinnen allein durch die subtile Körpersprache der beiden hervorragenden Protagonistinnen des Jahrgangs 1993: Nino Soselia ist in ihrer georgischen Heimat ein Theater- und Filmstar und die in Straßburg geborene Französin Mathilde Irrmann lebt als Theater- und TV-Schauspielerin („Soko Stuttgart“) in Berlin.
„Gondola“ lebt auch von den sorgfältig komponierten Bildern und dem eindrucksvollen Sounddesign. Der poetische Film über Sehnsucht, Liebe und Gemeinschaft nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise nicht nur in eine ferne Bergregion mit grandioser weiter Landschaft, sondern in ein fernes Universum.
Veit Helmer im jip-Presseheft: „Ich glaube nicht, dass Dialog und Kino unbedingt Hand in Hand gehen müssen. Dialoge werden am besten im Theater oder im Hörspiel eingesetzt. Aus künstlerischer Sicht waren die Filme gegen Ende der Stummfilmzeit in der Art, ihre Geschichten zu erzählen, sogar anspruchsvoller als heute. Aber auch in der Stummfilmzeit waren Dialoge/Texte manchmal erforderlich, die das Publikum auf Titelkarten lesen mussten, um der Erzählung folgen zu können. Aber diese Karten und das Kino passen eigentlich nicht zusammen, sie braucht es auch nicht, wenn die Bilder sich selbst erklären.“
Pitt Herrmann