Inhalt
Der Filmessay von Mattias Caduff begibt sich in die Perspektive eines Lesers, der sich einen ihm schwer zugänglichen Text begreiflich machen will. Er reist nach Sils-Maria, an den Ort, an dem der jüdische Lyriker Paul Celan den Mann treffen wollte, nach dessen Aussage man keine Gedichte mehr nach Ausschwitz schreiben könne: Theodor W. Adorno. Weil Adorno das Treffen abgesagt habe, sei Celans Erzählung von zwei Juden, die sich im Gebirge treffen, entstanden. Caduff liest sie in seinem Hotelzimmer laut vor, versucht die Sprache in gedankliche und gegenständliche Bilder zu übertragen, malt die Wörter an die Wand, stellt mit seinem Schatten die Handlung nach und verpasst diesem die "jüdischen" Attribute, die der Text seinen Protagonisten zuschreibt. In der Selbstbeobachtung des Lesers vermischen sich dokumentarische und fiktionale Elemente, die das Verhältnis von Bild und Wort, Film und Literatur problematisieren.
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.