Credits
Regie
Drehbuch
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Produktionsfirma
Länge:
275 m, 10 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Erstaufführung (DD): 11.08.1961
Titel
- Originaltitel (DD) Gelöbnis von Sachsenhausen
Fassungen
Original
Länge:
275 m, 10 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Erstaufführung (DD): 11.08.1961
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„Den Lebenden und Kommenden zur Mahnung“ lässt sich der bekannte Schauspieler Wolfgang Heinz als Sprecher aus dem Off vernehmen, als sich ehemalige Insassen des Konzentrationslagers Sachsenhausen 16 Jahre nach ihrer Befreiung in Oranienburg nördlich der DDR-Hauptstadt zur Einweihung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte treffen. Es ist ein von martialischen Klängen (Musikbearbeitung: Kurt Grottke) begleitetes emotionsgeladenes Wiedersehen von Leidensgenossen aus 24 Nationen, die sich im Angesicht der Erinnerungen an das erlebte Grauen nicht darüber freuen können, zu den Überlebenden zu gehören.
Historische Bilder aus dem Lager untermalen diesen Eindruck, sie zeigen die Baracken, die Todeszellen und die Verbrennungsöfen. Aufgenommen von den Tätern, die heute, so der auch von Rolf Schnabel verfasste Kommentar, unbehelligt in Westdeutschland leben. Die Kameraleute Harry Bremer, Hans Kracht und Walfried Labuszewski zeigen nicht nur den teilweise paradeartigen Aufmarsch einzelner Teilnehmergruppen, sondern überhöhen den Kommentartext mit expressiven Galgen-Motiven.
Walter Ulbrichs Ansprache im Originalton steht im Mittelpunkt, in welcher der Staatsrats-Vorsitzende die DDR als das bessere, weil friedliebende Deutschland preist. Nach weiteren O-Tönen internationaler Opfervertreter spricht der Schauspieler und Regisseur Wolfgang Langhoff, als Leiter des Deutschen Theaters Berlin Intendant der führenden DDR-Staatsbühne, das gemeinsame, vielsprachige Gelöbnis aller Teilnehmer zum Frieden in der Welt.
Der Filmwissenschaftler Ralf Forster bei einer Vorführung Ende Februar 2022 im Zeughauskino Berlin: „Zwischen 1958 und 1961 eröffneten die drei großen Nationalen Mahn- und Gedenkstätten der DDR. Sie wurden an Standorten ehemaliger NS-Konzentrationslager eingerichtet: Buchenwald, Ravensbrück und Sachsenhausen. Neben dem Erinnern an die Verbrechen stand die Aufgabe, die damals aktuelle offizielle Geschichtsdeutung zu vermitteln und die DDR als Friedensstaat im Kalten Krieg darzustellen. Der didaktischen Unterstützung dienten unter anderem dokumentarische Filme, die für verschiedene Verwendungen konzipiert waren und etwa auch als Beiprogramm im Kino aufgeführt wurden.“
Pitt Herrmann