Friederike von Barring

BR Deutschland 1956 Spielfilm

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Falk Schwarz
Schulterzucken
Der Ruf des Regisseurs Rolf Thiele muss nachjustiert werden. Unmittelbar nach dem Krieg war er einer der mutigen Gründer der „Filmaufbau“ Produktion in Göttingen und betreute Filme wie „Liebe 47“ und „Nachtwache“. Dann landete er 1958 als Regisseur mit „Das Mädchen Rosemarie“ einen Erfolg, der ihm die Taschen der Produzenten öffnete. Seither galt er als Top-Regisseur. Aber das war er nicht. Gut zu sehen an diesem Film. Denn hier ist er nicht nur Regisseur, sondern auch Drehbuchautor. Also voll verantwortlich. Schon von der ersten Sequenz an wird deutlich, was geplant ist: ein Film um Nadja Tiller, die in dem ersten Teil „Die Barrings“ die Herzen der Zuschauer gewonnen hatte. Doch an diesem Zweitaufguss hatte kein William von Simpson als Autor mitgewirkt. Hier wird eine alltägliche Geschichte fad erzählt. Der Film hat keinerlei Grundierung im Persönlichen, die Tillerin flattert durch das Leben, „liebt“ nicht, macht da und dort Karriere, verstrickt sich mit dem Impresario Falkenstein (Martin Held). Held bleibt hier merkwürdig neutral und als er - weil Jude - Hals über Kopf fliehen muss, registriert der Zuschauer sein Wegsein mit Gelassenheit. Er spielt die Tragik nicht, er ist kühl (wie ihm überhaupt der liebende, verlassene Mann nicht zu liegen scheint). Dafür raucht er dann Zigarre. Held ist der „schwere“ Schauspieler, der Koloss, der Staatsanwalt, der ein doppeltes Spiel spielt. Rolf Thiele hat das nicht gesehen und so verleppert der Film, weil sich an Nadja Tiller sattzusehen nicht richtig abendfüllend ist. Als nach den Kapriolen in Berlin Friederike ihr Herz für die Heimat entdeckt, da fällt der letzte Rest von Gerüst in diesem Werk krachend zusammen. Heimat oh Heimat, ja du bist‘s. Du bringst uns zu uns selbst zurück! Letzte Sequenz: Bilder von dem Treck aus Ostpreußen, wie sich die Wagen durch den hohen Schnee quälen. Dann ist es aus, Ende. Schulterzucken. Rolf Thiele weitete seine Freude an schönen Frauen weiter aus - eines seiner letzten Werke war „Versuchung im Sommerwind“.

Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Standfotos

Bauten

Kostüme

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Länge:
3128 m, 114 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 14.08.1956, 12686, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.08.1956, Berlin, Marmorhaus

Titel

  • Originaltitel (DE) Friederike von Barring
  • Arbeitstitel Der Enkel. (Die Barrings II. Teil)

Fassungen

Original

Länge:
3128 m, 114 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 14.08.1956, 12686, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.08.1956, Berlin, Marmorhaus

Kurzfassung

Länge:
2707 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.09.1956, 12686-a, ab 16 Jahre / feiertagsfrei