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"Film ist Rhythmus" hieß 1925 programmatisch eine Kompilation, in der Hans Richter seine abstrakten Avantgardefilme der frühen zwanziger Jahre zusammenfasste. "Rhythmus 23" gilt heute als "ein Schlüsselfilm der Moderne". Wie "Rhythmus 21" zeigt der Film reine visuelle "Bewegungskunst": ein von der Theorie des musikalischen Kontrapunkts angeregtes "Ballett" schwarzer, weißer und weniger grauer geometrischer Flächen "in einem einheitlichen durch das ganze Bild gehenden Rhythmus" (Richter). "Entr’acte", von René Clair und Francis Picabia 1924 konzipiert als filmisches Zwischenspiel einer Ballettinszenierung, fand trotz einer Spielhandlung 1925 Aufnahme im berühmten Berliner Kinoprogramm "Der absolute Film": In dynamischen Montagen und Collagen tritt die schwarzweiße Materialität des Filmbildes zutage. Man Rays "Emak Bakia", im Untertitel ausgewiesen als "Filmgedicht", und "Jeux des reflets et de la vitesse", gedreht von René Clairs Bruder Henri Chomette, trieben die Abstraktion des Filmbildes 1926 noch weiter voran: In den "rasenden" Fahrten der Kamera (mit der Pariser Metro) und kaleidoskopischen Verfremdungen zerfließt die gefilmte Wirklichkeit zu einem reinen Spiel des Lichts und der Bewegung.
Quelle: 64. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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