Inhalt
Zanga wurde als unehelicher Junge einst aus seinem Dorf am Niger vertrieben. Nachdem er lange in der Stadt gelebt und dort auch studiert hat, kehrt er nun als erwachsener Mann in sein Dorf zurück. Seine Rückkehr löst eine Reihe von Konflikten aus. Salif Traoré lässt den Protagonisten seines Spielfilms als Verkörperung der modernen Welt auf eine geschlossene malinesische Dorfgemeinschaft am Niger treffen, die den afrikanischen Traditionen, dem Aberglauben und dem Glauben an die spirituelle Kraft des Flusses verhaftet ist. "La reine des eaux", der Geist des Flusses, wendet sich vermeintlich gegen den zurückgekehrten Eindringling.
Die hierarchischen Mechanismen einer männerdominierten, frauen- und
kinderfeindlichen Gesellschaft treten zu Tage, gegen die die Frauen der
Gemeinschaft am Ende aufbegehren. Die Geschlossenheit der
Dorfgemeinschaft und die Rolle, die die einzelnen Mitglieder darin
spielen, werden hier in beinahe theatralischer Weise exemplarisch
dargestellt. Traorés Film ist eine zeitlose Fabel, die gängige
Machtverhältnisse hinterfragt und die Notwendigkeit gegenseitigen
Respekts herausstellt.
Gabriela Seidel
Quelle: 57. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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