Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Schnitt
Ton
Beratung
Musik
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Erstverleih
DVD-Erstanbieter
Zensur (DD): 1982, Verbot;
Zensur (DD): 27.10.1989, Zulassung
Aufführung (DE): 29.04.1991, Oberhausen, IFF - Kinderkino;
TV-Erstsendung (DE): 17.06.1994, Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg (ORB) (Potsdam-Babelsberg)
Titel
- Weiterer Titel (DD) Helmholtzplatz
- Originaltitel (DD) Einmal in der Woche schrei'n
- Schreibvariante (DD) Einmal in der Woche schrein
Fassungen
Digitalisierte Fassung
Original
Zensur (DD): 1982, Verbot;
Zensur (DD): 27.10.1989, Zulassung
Aufführung (DE): 29.04.1991, Oberhausen, IFF - Kinderkino;
TV-Erstsendung (DE): 17.06.1994, Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg (ORB) (Potsdam-Babelsberg)
Die Digitalisierung dieses Films wurde 2021 im Rahmen des Förderprogramm Filmerbe gefördert.
Das Förderprogramm Filmerbe (FFE) von BKM, den Ländern und FFA stellt seit dem 1. Januar 2019 für den Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu 10 Millionen Euro für die Digitalisierung von Kinofilmen zur Verfügung.
Für die abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilme in diesem Förderprogramm stellt filmportal.de die jeweiligen Filmanfänge bereit. Eine Übersicht über alle geförderten Filme auf filmportal.de finden Sie hier.
Weitere Informationen unter www.ffa.de
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„Ein Film aus dem Nordosten von Berlin“ lautet der Untertitel eines aus heutiger Sicht gänzlich unspektakulären, nur gut viertelstündigen Dokumentar-Kurzfilms des 1941 in Leipzig geborenen Günter Jordan, der zunächst ein Studium der Slavistik, Geschichte und Pädagogik absolvierte, bevor er in Babelsberg ein Regie-Sonderstudium an der Hochschule für Filmkunst abschloss und von 1969 bis 1986 bei der Defa hauptsächlich im Studio für Dokumentarfilme arbeitete.
„Erdacht und gemacht von Rainer Baumert, Michael Lösche, Gerd Jäkel, Jürgen Abel, Jutta Diemert, Dieter Körner, Hans-Jürgen Mittag, Günter Jordan und der Gruppe Pankow“ heißt es im Vorspann des Films, der mit wenig Worten und dafür viel Musik das Leben Jugendlicher im Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg porträtiert. Auf einem käfigartig umzäunten Bolzplatz, beim Skateboarden auf einem Platten-Geviert und beim gemeinsamen Abhängen auf einem Mäuerchen: „Ist heute Disco?“ – „Na klar, wie immer.“
Coolness ist angesagt unter der männlichen hauptstädtischen Jugend, die mit ihren Mopeds kleine Easy-Rider-Kunststücke auch ohne entsprechende technische Ausrüstung vollführt, um den Mädchen zu imponieren, welche sich gegenseitig die Haare machen oder Ohrlöcher stechen. Ab und an schaut ‘mal eine Mutter vorbei, gern mit dem jüngeren Geschwisterkind an der Hand oder im Wagen, die Jungs präparieren ihre Schuhsohlen, damit sie wie im US-Westernfilm an ihnen Streichhölzer entzünden können. Aber nur in seltenen Fällen für eine Zigarette.
„Willi’s Disco“ im „Kinderclub“ am Helmholtzplatz. Dafür müssen der Club-Leiter und seine jungen Helfer sich den Weg durch die Traube auf Einlass Wartender bahnen, um DJ-Equipment und Getränkekisten hineinzutragen. Später gehen Clubcola und Schmalzstullen über den Tresen, wenn die Post abgeht auf der Tanzfläche. Aber erst müssen noch die Rollläden heruntergezogen werden, wenn alle drin sind und ihren kleinen Obolus bezahlt haben – draußen ist es noch heller Nachmittag. Und hinterher wird, wie es sich gehört, gefegt und aufgeräumt: Kehraus am Prenzlberg.
„Elf, zwölf, dreizehn – alt genug und super schön“ lässt sich „Pankow“ aus dem Off vernehmen: „Immer um Erlaubnis fragen, immer an der Leine gehn. Ich will selber denken, selber sehn!“ Der Song zeichnet – wie der Film - das Bild einer selbstbewussten Jugend, die ihren Club in Eigeninitiative führt, die sich frei von häuslichen – und insgeheim wohl auch gesellschaftlich-politischen – Zwängen erkennen und beweisen will. Dabei aber auch ihre Grenzen sieht: „Sehnsucht nach zu großem Leben, aber brav zur Schule gehen.“
Dazwischen geschnitten ist eine Szene in einer Einkaufsstraße wie der Schönhauser Allee: „Warum rennen die Leute so, warum lachen sie nicht froh“ singt „Pankow“, während Erwachsene sich Schaufenster-Auslagen betrachten oder mit vollen Einkaufstaschen aus Geschäften auf die Straße treten. Selbst gewählter Konsumzwang der Erwachsenen versus Freiheitsdrang der Jugend im sozialistischen Deutschland? Konnten die Zensoren nicht durchgehen lassen und verboten den Film 1982. Der erst sieben Jahre später, in der Wendezeit, auf Antrag des Regisseurs Günter Jordan zugelassen wurde und seine Uraufführung am 29. April 1991 bei den Int. Kurzfilmtagen Oberhausen erlebte. Fernsehpremiere war sicherlich nicht zufällig am 17. Juni 1994 im Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB).
Pitt Herrmann