Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Musik
Darsteller
- Vitek
- Hynek
- Majda
- Trödler Vetesník
- Agatha
- Fürst
- Ensign
- Hatter
- Bäcker
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Co-Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Vorlage
Dramaturgie
Kamera
Standfotos
Bauten
Maske
Musik
Darsteller
- Vitek
- Hynek
- Majda
- Trödler Vetesník
- Agatha
- Fürst
- Ensign
- Hatter
- Bäcker
Produktionsfirma
Produzent
Erstverleih
Länge:
2213 m, 82 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 11.07.1986, Berlin, Colosseum
Titel
- Originaltitel (DD) Eine zauberhafte Erbschaft
- Originaltitel (CS) Čarovné dědictví
Fassungen
Original
Länge:
2213 m, 82 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 11.07.1986, Berlin, Colosseum
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Im Auftrag des Fürsten Adalbert von Wasserburg (Jirí Kodet/Klaus Nietz) vertreiben sie Händler, Gaukler und Bürger vom Marktplatz, bedienen sich großzügig in den Auslagen der Marktstände und verhaften Wojtech, dessen Haus sie nach dem Auszug der Haushälterin Agatha (Luba Skorepová/Annekathrin Bürger) verriegeln. Hynek und Pruba, die sich versteckt haben, beobachten in der Nacht einen Lichtschein im Obergeschoss des Hauses – und bekommen mit, dass Agathe hinter einer Mütze her ist.
Als Gespenster verkleidet können die Jungs, welche das Objekt allseitiger Begierde auf dem Dachboden finden, die Haushälterin vertreiben, die mit dem geldgierigen Trödler (Miloš Kopecký/Helmut Müller-Lankow) gemeinsame Sache macht. Der wiederum dem Fürsten versprochen hat, die Zaubermütze zu beschaffen. Er besitzt einen alten Folianten, in dem besagte, im fernen Orient genähte Mütze ausführlich beschrieben wird - in arabischer Schrift. Dass diese von rechts nach links gelesen werden muss, ist den Filmemachern aus Prag und Babelsberg freilich entgangen.
Der Fürst verspricht sich von einer neuartigen Batterie aus drei reichweitenstarken Kanonen, die ihm ein Baron (Fred Delmare) vorführt, indem er einen Bauernhof jenseits der Staatsgrenze zerstört, große Erfolge bei seinem Vorhaben, sich die Nachbarstaaten durch Krieg einzuverleiben. Die Zaubermütze, die den Träger nicht nur unsichtbar macht, sondern diesem auch alle Wünsche erfüllt, wäre aus seiner Sicht das Tüpfelchen auf dem „i“.
In der Folge entwickelt sich ein ständiges Hin und Her von Verhaftungen der aufmüpfigen Handwerker und Befreiungsaktionen ihrer Söhne aus dem Kellerverließ der Burg. Beteiligte sind neben dem Fürsten und seinen Soldaten vor allem die beiden intriganten Helfershelfer Agatha und der Trödler, die sich freilich selbst nicht über den Weg trauen – und sich so gegenseitig behindern.
Zum Showdown auf der Burg kommt es, als der Fürst vor dem ersten Waffengang gegen den wohlhabenden Freihafen Landeck eine Generalmobilmachung ausruft und sich die Bürger gegen die Einberufung wehren. Als sie unter der Anführung des Bäckers und des Mützenmachers gemeinsam zum Fürsten marschieren, verlassen die Soldaten unter Anführung des Kornetts fluchtartig die Burg. Allein mit seiner Kanonen-Batterie im Burghof zögert der größenwahnsinnige Blaublüter keine Sekunde, die tödliche Waffe gegen das eigene Volk einzusetzen…
„Eine zauberhafte Erbschaft“ entstand nach der gleichnamigen Novelle „Čarovné dědictví“ des Prager Schriftstellers Václav Řezáč (1901 – 1956), die zuerst um 1940 herum im ÚSJU-Verlag in Brno und 1946 im Prager Verlag Fr. Borový erschien. Die tschechisch-deutsche Verfilmung spielt „in weit zurückliegender Zeit“, wie ein Sprecher zu Beginn aus dem Off bekundet. Die naturgemäß dekadente Adelsgesellschaft, die sich am Vorabend der Kriegserklärung zum Maskenball trifft und am Buffet das „Große Fressen“ nachzustellen scheint, steckt in barocken Kostümen mit gepuderten Perücken. Alle Sympathie der Filmemacher gehört dem aufständischen Volk, das am Ende nach rund achtzig Minuten im Burghof die Selbstbefreiung feiert: Der Kampf gegen Unrecht und Unterdrückung war schließlich ohne Magie erfolgreich, nachdem die Kanone den Fürsten im wahren Wortsinn aus den Stiefeln gehauen hat. Die Mütze hat ihren Zauber verloren: So kann auch kein Unfug mehr mit ihr getrieben werden.
„Eine zauberhafte Erbschaft“ ist laut Defa-Stiftung bereits am 11. Juli 1986 in den DDR-Lichtspielhäusern angelaufen, zwei Tage vor der offiziellen Premiere am 13. Juli 1986 im Kino Colosseum in Berlin-Prenzlauer Berg. Die Fernseh-Erstausstrahlung erfolgte am 23. August 2004 im SWR-Fernsehen. 1986 gab es zwei tschechoslowakische Auszeichnungen: beim XX. Filmfestival der Jugend in Trutnov den Sonderpreis der Jury für Zdenĕk Zelenka und beim XXVI. Filmfestival für Kinder in Gottwaldov (heute: Zlin) den Preis des Rates der Stadt Gottwaldov.
Pitt Herrmann