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In Europa leben schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen als Sklav*innen in Privathaushalten. Die Polizei und die Behörden können angeblich nichts dagegen tun. Regisseurin Bernadett Tuza-Ritter findet einen einzigartigen Zugang zu einer Betroffenen. Über 18 Monate lang dokumentiert sie den Alltag von Marish, die von früh bis spät ohne Bezahlung für eine Familie arbeitet. Sobald sie aufsteht, macht sie Frühstück für alle, füttert die Tiere, macht die Betten und geht dann noch in die Fabrik zum Arbeiten. Ihren Lohn muss Marish abgeben, sie setzt sich nie mit an den Tisch, schläft auf einer Couch, immer nur wenige Stunden pro Nacht. Seit mittlerweile elf Jahren lebt sie so und ein Ausweg scheint unmöglich. Bis die Regisseurin sich für Marishs Geschichte interessiert und der Frau durch ihre Begleitung hilft, sich gegen die Ausbeutung zu wenden und wieder ein eigenes Leben zu leben. Als Bernadett Tuza-Ritter auf Marishs selbsternannte Herrin stieß, wusste sie kaum etwas über die Ausmaße moderner Sklaverei und war erschrocken, dass solche Verhältnisse heutzutage mitten in Europa bestehen. Mit ihrem starken Porträt verweist die Regisseurin auf Abgründe inmitten unserer Gesellschaft.
Quelle: Filmfestival goEast 2018
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