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Rund 100 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt liegt der Weiler Bärwalde. In den frühen 1980er-Jahren drehte Gautam Bora, damals internationaler Student an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg (HFF), dort "Ein Herbst im Ländchen Bärwalde" und hielt damit eine für die Landwirtschaft besonders wichtige Jahreszeit fest.
Stilistisch folgt der Film der damals von der HFF vertretenen sozialrealistischen Dokumentation und zeigt in fernsehtauglichem Stil und mit klarer Vision das ostdeutsche Alltagsleben. Die Aufmerksamkeit, die Bora und der Kameramann Marwan Salamah auf unscheinbare Details legen, verleiht dem Film eine subtile, aber prägnante Poetik. Immer wieder sind Hände, Gerätschaften, Textilien und Erntegut zu sehen – Bilder, die ebenso eindrücklich vom Leben und der Arbeit in Bärwalde erzählen wie die Interviews, die sie begleiten. Die besondere Sensibilität des Films zeigt sich auch darin, dass er den Frauen, die zu Hause und in den Scheunen beschäftigt sind, ebenso viel Platz einräumt wie den Männern.
Quelle: 73. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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