Inhalt
Ein schwarzes Tuch des Vergessens, des Verdrängens, des Vertuschens hat sich über die Ereignisse in Bangkok im Frühjahr 2010 gelegt. Schwarz wie die Nacht, die den Film in völliger Dunkelheit eröffnet. Zwei Männer sind auf einem Fischerboot unterwegs und reden, man spürt eher als man sieht, dass das Meerwasser um sie herum schmeichelnd und warm ist und voller bunter Fische. Auch die nächtliche Kautschukplantage wirkt verlockend und geheimnisvoll, bis grelle Erinnerungen an das blutige Massaker aufblitzen. Schockiert von den Nachrichten, von den nachfolgenden Repressionen des autoritären Königreichs, aber auch von der lähmenden Passivität, die auf den Aufstand der prodemokratischen Rothemden folgte, ist dieser Film entstanden. Eine radikal persönliche Bestandsaufnahme in 17 einzelnen Episoden. Ein empörter Protest in Tagebuchform, der sexuellen Widerstand und erotische Fantasien neben nachdenklichem Stöbern im Familienalbum des Regisseurs zu einem irritierenden Pamphlet zusammenfügt. Als Thunska in den 70er Jahren ein kleiner Junge war, musste er mit seiner Mutter schon einmal aus Bangkok in den Süden fliehen. Der Film stellt Fragen, ohne Antworten zu wissen, er bietet ungewöhnliche Einblicke in eine stark traumatisierte Gesellschaft.
Quelle: 61. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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