Inhalt
Drei Filmstudenten wollen im Spreewald einen Film drehen. Sie recherchieren die sorbische Sage vom Wassermann Nix, der unvorsichtige Menschen ins kühle Nass zieht. Vor 15 Jahren sind zwei junge Frauen auf unerklärliche Weise verschwunden. Vielleicht war es der Nix, so erzählen es sich die Einheimischen, der sie geholt hat. Die jungen Filmemacher dokumentieren ihre Suche nach Beweisen in kurzen Videofilmen, auf die Spreewaldkommissar Thorsten Krüger stößt, als auch sie plötzlich vermisst werden. Es wird auch klar, dass das damalige Verschwinden der Frauen mit der Wirtschaftsgeschichte des Landes zu tun hat, mit Mauscheleien bei Geschäften der Treuhand, mit Energiegewinnung und Renaturierung und mit Vorurteilen gegenüber deren Lebensweise. Auch die unterschiedlichen Wasserstände spielen eine Rolle. Oder war's vielleicht doch der Nix? Diese Lesart legen die auf dem Computer der Gruppe gespeicherten Filmfragmente nahe. Vielleicht wollten sie aber auch nur einen improvisierten Horrorfilm im Stile von "Blair Witch Project" zusammen fantasieren.
Wie immer bei Spreewaldkrimis spielt der Film mit verschiedenen Zeitebenen. Die Filmstudenten realisieren ihren Film, konstruieren auch Schockeffekte. Die Polizisten müssen das komplexe Geschehen damals und heute entschlüsseln, um dem Verbrechen auf die Spur zu kommen. Das Nix-Projekt wird zum Dreh- und Angelpunkt der Verschwörungen und Lebenslügen heutiger Akteure. Die Sumpflandschaft des Spreewaldes, der ohnehin gerade von einer dramatischen Überschwemmung bedroht ist, wird einmal mehr zu einer mit Mythen angereicherten Spielwiese für Verbrechen aus verlorener Ehre und deren Konsequenzen, die bis in die Gegenwart reichen.
Quelle: 11. Festival des deutschen Films 2015
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