Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Alte
- Marcus Frank
- Damroka
- Matzerath
- Bruno
- Katja
- Meereskundlerin
- Gast
- Stimme der Rättin
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Script
Drehbuch
Drehbuch-Mitarbeit
Vorlage
Kamera
Kamera-Assistenz
Optische Spezialeffekte
Trick-Kamera
Animations-Kamera
Licht
Beleuchter
Kamera Sonstiges
Ausstattung
Storyboard
Animation
Maske
Kostüme
Kostüm-Ausführung
Garderobe
Schnitt
Schnitt-Assistenz
Ton-Assistenz
Musik-Tonaufnahme
Synchron-Ton
Geräusche
Sonstiges Sonstiges
Musik
Darsteller
- Alte
- Marcus Frank
- Damroka
- Matzerath
- Bruno
- Katja
- Meereskundlerin
- Gast
- Stimme der Rättin
- Steuerfrau
Produktionsfirma
in Zusammenarbeit mit
im Auftrag von
Redaktion
Herstellungsleitung
Produzent (Sonstiges)
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- März 1997 - Mai 1997: Gut Öhe bei Kappeln, Ostseeküste
Länge:
91 min bei 25 b/s
Format:
s16mm, 16:9
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE FR): 14.10.1997, Arte
Titel
- Originaltitel (DE) Die Rättin
Fassungen
Original
Länge:
91 min bei 25 b/s
Format:
s16mm, 16:9
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE FR): 14.10.1997, Arte
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Auch der Künstler Marcus Frank sieht in der Rattenplage kein Warnzeichen. Selbst dann noch nicht, als sich ihm ein Nager offenbart. Seine Gattin Damroka dagegen begibt sich mit anderen Frauen (u.a. Angelika Bartsch als Steuermännin und Edda Leesch als Meereskundlerin) an die Ostsee, um die gleichzeitig aufgetauchte Quallenplage wissenschaftlich zu untersuchen. Und ganz nebenbei nach Vineta, der legendären Stadt der Frauen, zu forschen.
Tatsächlich entdecken sie das versunkene Paradies, als ihr Schiff weit draußen in der Quallenmasse stecken bleibt. Doch auch Vinetas Paläste und Plätze werden von Ratten beherrscht. Währenddessen werden auf dem Festland Atombomben gezündet, um den Nagern mit einer Feuerwalze Herr zu werden. Die allerdings auch das Schiff samt der Frauen auf der Ostsee verglühen lässt. Mit ihrem Tod findet auch die Welt ihr Ende…
Renate Fräßdorf, Dramaturgin in Dessau, bevor sie 1989 in die Bundesrepublik ausreisen durfte, unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater in Saarbrücken. Für ihr erstes Drehbuch hat sie sich ausgerechnet den 1986 erschienenen 500-Seiten-Roman „Die Rättin“ ausgesucht. Nachvollziehbar, dass sie sich auf zwei Haupthandlungen konzentriert hat, von den zahllosen ausufernden Nebensträngen gar nicht zu reden: Neben der Traum-Erzählung der Titelfigur und der Entgegnung des Ich-Erzählers (im Film der Video- und Bildende Künstler Marcus Frank) steht der erfolgreiche, aber auch dubiose Filmproduzent Oskar Matzerath, Franks Freund und Förderer, im Mittelpunkt ihres in Entsprechung zur Vorlage teils realistischen und teils surreal-phantastischen Szenarios. Bei den Erinnerungen Oskar Matzeraths an die Juden-Verfolgung in der Nazi-Zeit treffen alle Zeitebenen zusammen, fließen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ineinander, um am Ende nach neunzig Minuten gemeinsam in der Feuerwalze unterzugehen.
Bei der Reise nach Vineta kommen modernste Computersimulationen zum Einsatz, hinter denen acht Studenten der Filmakademie Ludwigsburg strecken, die schon Roland Emmerichs Hollywood-Blockbuster „Independence Day“ zum Erfolg verhalfen und dafür mit dem Oscar der Sparte Spezialeffekte belohnt wurden. So ist Martin Buchhorns Sechs-Millionen-DM-Streifen die bis dato aufwändigste Fernsehproduktion – und zugleich ein Tandemfilm im 16:9-Kinoformat: uraufgeführt am 15. September 1997 in Lübeck, dem seinerzeit neuen Wohnsitz von Günter Grass, flimmerte „Die Rättin“ zum 70. Geburtstag des Romanciers zuerst am 14. Oktober 1997 bei Arte und am Tag darauf in der ARD über den Bildschirm, bevor der Film in einigen Programmkinos auf der großen Leinwand gezeigt wurde.
Günter Grass hat sich nach der vom NDR als Pressevorführung getarnten Lübecker Kino-Uraufführung, der zahlreiche Teammitglieder, städt. Honoratioren vom Bürgermeister abwärts und sogar Minister der Landesregierung Schleswig-Holsteins die Ehre gaben, vorsichtig von dem Film, bei dem seine Tochter Helene als Franks Geliebte Katja mitwirkt, distanziert: „Die Substanz wird übermittelt. Auf neue und kühne Weise. Zu den neuen Wegen gehört auch das Straucheln an mancher Stelle.“ Später soll sich der Autor, dessen Roman viele Wochen die Spiegel-Bestsellerliste anführte, weitaus kritischer über die Adaption des mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Abteilungsleiters Fernsehfilm beim Saarländischen Rundfunk ausgelassen haben. Wer schon bei der Lektüre des dickleibigen Wälzers vom überladenen und stark moralinsauren Öko-Untergangsszenario genervt war wie der Kritikerpapst Marcel Reich-Ranicki („Ein katastrophales Buch“), ließ sich von der hochkarätigen Besetzung, zu nennen noch Dieter Laser als Oskars Diener und Chauffeur Bruno, Eva Ebner als Oskars kaschubische Großmutter Anna Koljaiszek und Carola Regnier als „Alte“, nicht versöhnen.
Pitt Herrmann