Inhalt
Die Berliner Studentin Irma spielt in einem Schwulenchor Balalaika, hat eine Affäre mit ihrem verheirateten Psychotherapeuten und kommt ganz gut mit ihrem Leben zurecht. Sie jobbt als Putzfrau in der Villa der Richterin Dr. Schwarz. Doch ihr Leben wird ganz schön durcheinandergewirbelt, als sie herausfindet, dass die Hausherrin im Keller ihre Schwiegermutter Nelly gefangen hält. Kurzentschlossen befreit Irma die alte Dame und bringt sie vorläufig bei sich unter. Kaum kommt Nelly wieder einigermaßen zu sich, startet sie einen Rachefeldzug gegen ihre Schwiegertochter, schenkt Irma eine Million in bar und die Villa, in der Irma tags zuvor noch geputzt hat. Nelly selbst verschwindet auf die Putzfraueninsel, nach Mallorca. Irma, die die quirlige Alte inzwischen liebgewonnen hat, reist ihr nach...
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Diese hat ihre beiden rotznäsigen Töchter Sybille und Edith ebenso abgerichtet wie ihren versponnenen Gatten Emil, der es vorzieht, dem „Familienleben“ auf dem Dachboden bei der Sternenbeobachtung zu entgehen. Den farbigen Adoptivsohn Eugen hat sie nicht zuletzt aus Imagegründen aus einem afrikanischen Waisenhaus mit nach Europa genommen – und dann sogleich im Internat versteckt. Ihre reiche Schwiegermutter Nelly Schwarz schließlich hält sie in einem düsteren Kellerloch gefangen: Um an ihr Geld zu gelangen, soll Nelly verwahrlosen und dann für verrückt erklärt werden.
Als Irma sich nach schweißtreibender Haushaltstätigkeit ein Bad gönnt, wird sie vom aus dem Internat zurückkehrenden Eugen überrascht – und in die Familiengeheimnisse eingeweiht. Sie befreit Nelly aus ihrem Gefängnis und holt die völlig verwirrte Person kurzerhand in die eigene Bude. Diese kommt, mit Vitaminsäften aufgepäppelt, rasch wieder zu Kräften und es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft zwischen dem flippigen Mädchen, die ihren wertvollen Helfer Eugen zu mitternächtlicher Stunde auf dem Anstoßpunkt eines Fußballstadions verführt, und der lebenslustigen Alten, die im Herzen wieder ganz jung geworden ist.
Wie es sich im Komödiengenre gehört, nimmt alles ein gutes Ende: Nelly vermacht Irma das Haus samt gut gepolstertem Sparbuch und macht sich klammheimlich auf die „Putzfraueninsel“ Mallorca davon: Bevor sie beruhigt sterben kann, will Nelly noch einmal Delphine im Meer springen sehen. Doch Fischer holen sie aus dem Wasser und übergeben Nelly in einer einsamen Bucht dem ihr nachgereisten Paar Irma und Eugen: Nun kann das süße Leben zu dritt beginnen, obwohl das so nicht im 2013 erschienenen Erfolgsroman der 1963 in Zürich geborenen Schweizer Journalistin und Schriftstellerin Milena Moser steht…
Der „Putzfraueninsel“ war nach dem Kinostart am 10. Oktober 1996 und überwiegend negativen Kritiken nur ein kurzes Leinwand-Leben beschert, dabei ist Peter Timms Spielfilm eine kitschige, sentimentale und mit tollen Schauspielern flott inszenierte Komödie mit märchenhaftem Finale. Die wesentlich erfolgreicher im Fernsehen und später in den Mediatheken gelaufen ist.
Pitt Herrmann