Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Hanni Winter
- Öhler
- Laszlo Varga
- Leo Winter
- Prostituierte
- Maxi
- Richter Pammer
- Karin
- Schwester Agathe
- Elvira
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Continuity
Drehbuch
Kamera
Kamera-Assistenz
Standfotos
Szenenbild
Kostüme
Schnitt
Ton
Casting
Musik
Darsteller
- Hanni Winter
- Öhler
- Laszlo Varga
- Leo Winter
- Prostituierte
- Maxi
- Richter Pammer
- Karin
- Schwester Agathe
- Elvira
Produktionsfirma
in Co-Produktion mit
Produzent
Herstellungsleitung
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- 25.09.2006 - 25.10.2006: Wien
Länge:
89 min
Format:
1:1,33
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 08.07.2009, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Die Geschworene
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Format:
1:1,33
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 08.07.2009, ARD
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Und das gehört, neben ihrem Gatten Leo, ganz der quirligen Enkelin Maxi. Doch nach dem mit nur einer, und keineswegs ihrer, Gegenstimme erfolgten Schuldspruch kehrt Hannis Leben ganz und gar nicht in die gewohnten Bahnen zurück. Was zum einen an Schwester Agathe liegt, einer befreundeten Nonne. Sie überreicht Hanni eine Mappe mit den gesammelten Zeitungsartikeln zum Prozess und konfrontiert sie mit einigen Ungereimtheiten in der Beweisführung. Und zum anderen, ganz ungewollt, an der neugierigen Nachbarin Elvira, die besagte Mappe in der Mülltonne findet und Hanni umgehend zurückbringt.
Was Hanni wie ein Wink des Himmels erschienen sein muss, denn nun erinnert sie sich nach und nach an immer mehr Widersprüchlichkeiten, auch in der Prozessführung des Richters Prammer. So ist Hanni auch gegen den Willen ihrer Familie fest entschlossen, das Verfahren noch einmal neu aufzurollen – und findet in dem damaligen Geschworenen-Obmann, dem Dipl.-Ingenieur Hubert Öhler, einen Verbündeten. Doch bereits die erste Hürde scheint unüberwindbar: Wie an die 2000 Seiten Prozessakten kommen, die schon seinerzeit im Gerichtsverfahren für die Schöffen nicht zugänglich waren? „Zweitausend Seiten Lügen“ schimpft Vargas Vater (Branko Samarowski), rückt sie aber nicht heraus „für eine, die für ’schuldig’ gestimmt hat“. Erst Hannis Schulfreund und Jura-Professor Gustl Bayer (Heinz Marecek) kann die richtigen Türen öffnen.
Hinter denen sich bald Abgründe auftun: Hanni Winter und Hubert Öhler sind einem veritablen Justizskandal auf der Spur, dessen Spektrum von falschen Zeugenaussagen, die Hauptbelastungszeugin Karin gesteht, erpresst worden zu sein, über korrupte Polizisten, Kriminalinspektor Schuster (Nicholas Ofczarek) hat ein Verhältnis mit Vargas Gattin Beate (Dorothee Hartinger), bis hin zum durch den Richter selbst manipulierten Prozess reicht. Da kann sich selbst der Rechtsgelehrte Bayer nur in den Sarkasmus flüchten: „Gerecht und ungerecht gibt es in der Rechtsprechung nicht.“
Und auch keine Wiederaufnahme, obwohl sich im Wiener Presseclub Concordia sämtliche acht Geschworenen vor laufenden Kameras dazu bekennen, ein Fehlurteil gefällt zu haben: Justiz-Sektionschef Lechner (Robert Meyer) ist eine Krähe, die seinem Artgenossen Prammer kein Auge aushackt. Zumal letzterer ganz legal das Recht dazu hat, selbst über ein neues Verfahren zu entscheiden. Mit dem er letztlich sein eigenes Urteil infrage stellen müsste. Was jetzt noch tun für den inhaftierten Laszlo Varga? Die kleine Maxi weiß Rat: „Da muss man ihn doch befreien...!“
Nach dem 2002 erschienenen gleichnamigen Roman von Katharina Zara, hinter dem Pseudonym verbirgt sich eine Wiener Rechtsanwältin, haben Susanne Freund und Nikolaus Leytner mit ihrem zwischen den Genres Justizkrimi und Familien-Emanzipations-Komödie zu unentschiedenen Fernsehfilm, den der ORF bereits am 11. April 2007 erstausstrahlte, einen authentischen Fall aus den 1980er Jahren aufgegriffen, der bis heute ungeklärt ist und die Alpen- als Bananenrepublik erscheinen lässt.
Der 1956 in Linz geborene Bar-Pächter und Zuhälter Tibor Foco, der 1986 eine Prostituierte erschossen haben soll, wurde 1987 zu lebenslänglich verurteilt. Drei Jahre später heiratete der damalige Chefermittler die inzwischen geschiedene Gattin Focos und weitere drei Jahre später widerrief die Hauptbelastungszeugin ihre Aussage vor Gericht, zu der sie von der Kriminalpolizei gedrängt worden sei. 1995 konnte Foco, der in der Haft ein Jurastudium begonnen hatte, bei einem Freigang fliehen – und ist bis heute untergetaucht. Denn das Urteil wurde zwar 1997 aufgehoben, drei Jahre später aber die Anklage gegen Foco erneuert.
Pitt Herrmann