Inhalt
In den letzten Kriegstagen 1945 wird im thüringischen Oberdorla bei der Einnahme des Dorfs durch die US-Armee ein amerikanischer Soldat erschossen. Ein Foto, das den Toten und seine Kameraden an der Straßenecke "Sperlingsberg" zeigt, ging um die ganze Welt. Die Filmemacherin Christa Pfafferoth begibt sich auf eine Spurensuche: Sie erkundet das Dorf und die Straßenecke, die heute noch genauso aussieht wie vor bald 80 Jahren, spricht mit älteren wie jüngeren Anwohnern, mit der Bloggerin, die das Foto kolorierte und bekannt machte, mit einem aus Texas angereisten jungen Nachfahren des gefallenen US-Soldaten. Auch ein Forensiker nimmt sich des Falls an, vermisst die Ecke, prüft Wahrscheinlichkeiten von Schusswinkeln anhand des Fotos und anderer Bilder sowie der Zeitzeugenaussagen. Im virtuellen Raum wird das damalige Geschehen rekonstruiert.
"Die Ecke" zeigt, wie eng die Gegenwart mit der Geschichte verknüpft ist, wie sehr jener eine Tote eines Krieges, in dem Millionen starben, die Menschen immer noch berührt, und wie vielschichtig und lebendig, manchmal auch widersprüchlich Wahrheit und Erinnerung sind. Wie in William Faulkners Diktum: "Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist nicht einmal vergangen."
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