Während Manfred „Manni“ Krug aus dem Off schnulzt und schmalzt, fährt Roland („der berühmte Streckencasanova“: Jürgen Zartmann) ganz seelenruhig in Kummerstadt ein. Von rasen kann keine Rede sein, schließlich ist für den Lokführer hier irgendwo in der tiefsten DDR-Provinz Endstation. Jedenfalls an diesem Tag für ihn und sein dieselmotorangetriebenes Gefährt, dessen Führerstand geradezu vollgestopft ist mit Porträts hübscher Mädchen. Am Bahnsteig fällt Rolands erster Blick auf einen attraktiven blonden Neuzugang in Reichsbahn-Uniform: Ulla (Rita Feldmeier), die Tochter des Kummerstädter Bahnhofsvorstehers Alfons (ganz in seinem Element: Rolf Herricht) und wie sein Vater, der Argensteiner Reichsbahner Fritz (Erik S. Klein), vielfach preisgekrönter Teckelzüchter.
Eigentlich können die Kummerstädter nicht so recht mit den Kollegen aus Argenstein, was aber weder an der Jagd noch den dafür gezüchteten Hunden liegt. Ganz im Gegenteil, soll doch der Rüde von Alfons demnächst für Nachwuchs beim kleinen krummen Vierbeiner von Fritz sorgen. Sondern an den Betriebssportgruppen, genauer gesagt an den rivalisierenden Mädchen-Handballteams der BSG Lok. Obwohl sich alle Seiten größte Mühe bei der Nachwuchs-Rekrutierung geben, sind die aktuellen weiblichen Neuzugänge bei der Reichsbahn entweder zu klein, zu dick oder – verlobt. Kein Wunder, dass beide Mannschaften am unteren Tabellenende stehen. Und dann auch noch das: Roland befreit sich, im Angesicht der schönen Ulla, von Altlasten seiner exzessiven, nur mit exaktem Terminkalender zu koordinierenden Freizeitgestaltung, und zu den Ausgemusterten gehört mit Brigitte ausgerechnet das „Abwehr-Bollwerk“ der Kummerstädter, sodass „Gitti“ nun die Konkurrenz Untersdorf verstärkt, den nächsten Pokalgegner.
Da zieht Papa Alfons die Notbremse, damit das Handballteam nicht auch noch die beste Stürmerin verliert. Im Einverständnis mit Rolands gestresstem Vater Fritz werden die Dienstpläne so manipuliert, dass sich die beiden Liebenden kaum mehr zu Gesicht bekommen. Als das nichts fruchtet, wird aus dem gemütlichen Personenzug-Brigadisten, der an seiner Stammstrecke alle Gelegenheit hat, seine zahllosen Liebschaften von einst an Schrankenwärterhäuschen und Bahnhöfen zu grüßen, der rasende Roland – auf der D-Zug-Strecke nach Berlin mit Übernachtung in der Hauptstadt der DDR. Doch nun ziert nur noch Ullas Porträt seinen Lok-Führerstand und sie lässt sogar das Handballtraining sausen, um ihrem Roland zu folgen – Treffpunkt zwölf Uhr Alex, Weltzeituhr. Der letzte Zug zurück nach Kummerstadt verlässt ohne Ulla den Ostbahnhof...
„Für Nachwuchs musste natürlich selbst sorgen“: Fritz, der sich über Rolands stark beruhigten Lebenswandel freut, nimmt die auf die Dackel-Zucht gemünzte Aufforderung seines Rivalen Alfons wörtlich und animiert seinen Sohn, Nägel mit Köpfen zu machen: Die Argensteiner Handballerinnen könnte ein Team-Neuzugang wie Ulla vom drohenden Abstieg bewahren. Alles klappt wie gewünscht – in mehrfacher Hinsicht. Doch eine schwangere Ulla muss erst einmal pausieren, was ihren Sport betrifft...
Edgar Kaufmanns „heiterer Fernsehfilm“, eine am 12. Juni 1977 erstausgestrahlte Adlershofer Eigenproduktion (PL Gerhard Freudel), ist eine arge, von der Kamera Walter Küppers konventionell auf Bildschirm-Maß gebrachte Klamotte, aber um den DDR-Star Rolf Herricht herum hervorragend besetzt, genannt werden müssen noch Peter Dommisch als Walter Leuthans und Hans-Joachim Hanisch als Knallig. Und die Schmuse-Songs von und mit Manfred „Manni“ Krug waren nicht zu Unrecht in der DDR ein Hit, sie bestehen auch noch Jahrzehnte später.
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Eigentlich können die Kummerstädter nicht so recht mit den Kollegen aus Argenstein, was aber weder an der Jagd noch den dafür gezüchteten Hunden liegt. Ganz im Gegenteil, soll doch der Rüde von Alfons demnächst für Nachwuchs beim kleinen krummen Vierbeiner von Fritz sorgen. Sondern an den Betriebssportgruppen, genauer gesagt an den rivalisierenden Mädchen-Handballteams der BSG Lok. Obwohl sich alle Seiten größte Mühe bei der Nachwuchs-Rekrutierung geben, sind die aktuellen weiblichen Neuzugänge bei der Reichsbahn entweder zu klein, zu dick oder – verlobt. Kein Wunder, dass beide Mannschaften am unteren Tabellenende stehen. Und dann auch noch das: Roland befreit sich, im Angesicht der schönen Ulla, von Altlasten seiner exzessiven, nur mit exaktem Terminkalender zu koordinierenden Freizeitgestaltung, und zu den Ausgemusterten gehört mit Brigitte ausgerechnet das „Abwehr-Bollwerk“ der Kummerstädter, sodass „Gitti“ nun die Konkurrenz Untersdorf verstärkt, den nächsten Pokalgegner.
Da zieht Papa Alfons die Notbremse, damit das Handballteam nicht auch noch die beste Stürmerin verliert. Im Einverständnis mit Rolands gestresstem Vater Fritz werden die Dienstpläne so manipuliert, dass sich die beiden Liebenden kaum mehr zu Gesicht bekommen. Als das nichts fruchtet, wird aus dem gemütlichen Personenzug-Brigadisten, der an seiner Stammstrecke alle Gelegenheit hat, seine zahllosen Liebschaften von einst an Schrankenwärterhäuschen und Bahnhöfen zu grüßen, der rasende Roland – auf der D-Zug-Strecke nach Berlin mit Übernachtung in der Hauptstadt der DDR. Doch nun ziert nur noch Ullas Porträt seinen Lok-Führerstand und sie lässt sogar das Handballtraining sausen, um ihrem Roland zu folgen – Treffpunkt zwölf Uhr Alex, Weltzeituhr. Der letzte Zug zurück nach Kummerstadt verlässt ohne Ulla den Ostbahnhof...
„Für Nachwuchs musste natürlich selbst sorgen“: Fritz, der sich über Rolands stark beruhigten Lebenswandel freut, nimmt die auf die Dackel-Zucht gemünzte Aufforderung seines Rivalen Alfons wörtlich und animiert seinen Sohn, Nägel mit Köpfen zu machen: Die Argensteiner Handballerinnen könnte ein Team-Neuzugang wie Ulla vom drohenden Abstieg bewahren. Alles klappt wie gewünscht – in mehrfacher Hinsicht. Doch eine schwangere Ulla muss erst einmal pausieren, was ihren Sport betrifft...
Edgar Kaufmanns „heiterer Fernsehfilm“, eine am 12. Juni 1977 erstausgestrahlte Adlershofer Eigenproduktion (PL Gerhard Freudel), ist eine arge, von der Kamera Walter Küppers konventionell auf Bildschirm-Maß gebrachte Klamotte, aber um den DDR-Star Rolf Herricht herum hervorragend besetzt, genannt werden müssen noch Peter Dommisch als Walter Leuthans und Hans-Joachim Hanisch als Knallig. Und die Schmuse-Songs von und mit Manfred „Manni“ Krug waren nicht zu Unrecht in der DDR ein Hit, sie bestehen auch noch Jahrzehnte später.
Pitt Herrmann