Der letzte Walzer

BR Deutschland 1953 Spielfilm

Inhalt

Vor dem Ersten Weltkrieg lernt der schneidige russische Rittmeister Dimitri Sarassow in Warschau die verarmte russische Baroness Vera Opalinska kennen. Sie tanzen miteinander und verlieben sich. Aber der eifersüchtige Prinz Paul lässt Dimitri verhaften. Vera, die die Gründe für das Verschwinden des Geliebten nicht kennt, verspricht einem Anderen die Ehe. Doch einmal noch sieht sie Dimitri wieder: Sein letzter Wunsch vor der Hinrichtung ist ein letzter Tanz mit Vera. Dann werden die Liebenden durch Krieg und Revolution getrennt. Dimitri wird gerettet, gerät aber in Gefangenschaft. Vera geht als Revuestar nach Paris. Ein Zufall führt sie wieder zusammen. – Nach der Operette von Oscar Strauß.

 

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Falk Schwarz
Trost für die Wohnküche
Es gibt Filme, deren Reize sich erst beim zweiten Hinschauen zeigen. So auch hier. Nach den ersten fahrigen und unpointierten Minuten und einer verwirrenden Rückblende, steht plötzlich in all seiner Größe, innerlich und äußerlich aufrecht, ein Kavalier der alten Schule, ein russischer Rittmeister, ein Charmeur in seiner weißen Uniform da: Sarassow, gespielt von Curd Jürgens. Ihm gegenüber die schlanke, lebenstolle, leidenschaftliche Opalinskaja: Eva Bartok. Diesen Beiden ist sofort anzumerken, dass sie aufeinander zufliegen - on und off des Drehs. Eine Beziehung bahnt sich an - nicht nur im Film. Dieses Zwischen-den-Augen lässt sich nicht spielen, es ist einfach da und der Film hat das Glück, dass das Drehbuch von Curt Johannes Braun genau zu dieser Zeit und an diesem Ort eine ähnliche Geschichte erzählt. Wer als Zuschauer in der Lage ist, den ganzen Filmschmus drumherum wegzudenken, die scheußliche Musik von Oscar Straus zu überhören, der erlebt eine russische Romanze. Den „edlen“ Jürgens konterkariert O.E. Hasse in der Rolle des Prinzen Paul, der in seiner Maßlosigkeit und Demütigungslust keine Grenzen kennt (der Film will es, dass er - welch‘ Ironie - nach der russischen Revolution als Türsteher in Paris endet). Kameramann Friedl Behn-Grund (der Vorspann schreibt mal wieder „Friedel“) lässt die Kamera im Walzertakt schwingen und tanzen, fotografiert eine gekonnte Collage im Walzerrhythmus, die in der Bewegung fast Ophülsche Maßstäbe erreicht. Jürgens und Bartok tanzen sich in ihr Glück und schließlich - als sie sich in Paris wiederfinden - schwingt die Drehtür des Hotels, in dem sie sich begegnen, noch leise nach und dreht sich weiter, als sie sich schon in den Armen liegen. Weiter und weiter... Jürgens meistert diese Liebesgeschichte mit Bravour - er ist einfach er selbst, spart mit Worten, weiss um seine Wirkung. Im Hintergrund wartet die entflammbare Eva. Da hat mancher das Kino beschwingt verlassen: wenigstens die Beiden kriegen sich... Ein wenig Trost für die Wohnküche.

Credits

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Choreografie

Musikalische Vorlage

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 20.04.1953 - 02.06.1953: Rheingau, Schloss Vollrads, Wiesbaden, Atelier Wiesbaden u. München-Tulbeckstraße (Carlton-Studio)
Länge:
2627 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 07.08.1953, 06359, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (AT): 21.08.1953, Salzburg;
Erstaufführung (DE): 27.08.1953, Frankfurt am Main, Filmpalast

Titel

  • Originaltitel (DE) Der letzte Walzer

Fassungen

Original

Länge:
2627 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 07.08.1953, 06359, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (AT): 21.08.1953, Salzburg;
Erstaufführung (DE): 27.08.1953, Frankfurt am Main, Filmpalast