Der kleine Häwelmann

DDR 1956 Kurz-Animationsfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Weil ihr kleiner Sohn (Christoph Georgi) partout nicht einschlafen will, erzählt ihm seine Mutter (Brigitte Sorgatz) in der kleinen Rahmengeschichte des Dramaturgen Rolf Cichon (auch Regie des Realteils) das Märchen „Der kleine Häwelmann“, das Theodor Storm 1849 für seinen Sohn Hans geschrieben und im Jahr darauf publiziert hat.

„Ich will durch die ganze Stadt fahren. Alle Menschen sollen mich sehen“ verkündet der kleine Häwelmann und fährt in seinem Gitterbett auf Rollen durchs Kinderzimmerfenster hinaus in den verschneiten, nun aber menschenleeren Ort. Er fährt durch dunkle Gassen, umkreist mehrfach den Brunnen des Marktplatzes und wundert sich: Nur der Wetterhahn auf der Kirchturmspitze lässt sich vernehmen. Und klärt das Menschenkind auf: Erst beim dritten Krähen werden die ersten Bewohner des schnuckeligen Fachwerkstädtchens erwachen.

„Junge, Junge, ist doch Winter“ sagt der alte Mond vom Himmel herab, weil er fürchtet, der kleine Häwelmann würde sich erkälten, wo doch die Bettdecke als Segel herhalten muss. „Ich friere nicht, habe doch jetzt einen warmen Hals“ antwortet das Kind, nachdem es sich einen Schal umgewickelt hat. Es will mehr, immer mehr – und als Nächstes in den Wald, um alle Tiere zu sehen. Doch im dichten, dunklen Winterwald bemerkt der kleine Häwelmann nur ein leuchtendes Augenpaar. „Ich illuminiere“ sagt die Katze, die ihm aus der Stadt gefolgt ist. Alle anderen Tiere schlafen fest, man kann ihr Schnarchen hören.

Vom mehrfach kurz angespielten Kinderlied „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ des
evangelischen Pfarrers und Dichters Wilhelm Hey begleitet fährt der kleine Häwelmann auf der Milchstraße hinauf in den Himmel. Wo er „Platz da!“ rufend durch das Wolkenmeer rast und dabei einige Sterne über den Haufen fährt. Weil er immer noch „mehr, mehr!“ ruft, legt sich der verärgerte Mond schlafen und stellt ebenso wie die empörten Sterne das Leuchten ein. Da fällt der kleine Häwelmann ziemlich rasch aus allen Wolken – aber heil ins Gitterbett des Jungen, der längst sanft entschlummert ist.

Der farbige Kurz-Animationsfilm, eine Mischung aus Puppentrick- und Realfilm, ist am 18. Mai 1956 als Begleitfilm zum Hauptprogramm in den Kinos angelaufen. Mit der finalen Mahnung, dass der kleine Häwelmann künftig sicher nicht mehr so „unfolgsam sein und immer mehr und mehr haben“ will, sodass ihn „der gute alte Mond, die Sternchen und die Menschen bald wieder lieb haben können.“

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Länge:
496 m, 18 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Agfa Wolfen, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DD): 18.05.1956

Titel

  • Originaltitel (DD) Der kleine Häwelmann

Fassungen

Original

Länge:
496 m, 18 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Agfa Wolfen, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DD): 18.05.1956