Inhalt
Begegnungen mit Demenzkranken hinterlassen bei Gesunden oft das Gefühl, "lost in translation" zu sein: Ihre Lebensäußerungen erscheinen zunehmend flüchtiger, so als sei die halbwegs verlässliche Verbindung, die üblicherweise zwischen Intention und Artikulation, Syntax und Semantik besteht, in steter Auflösung begriffen. Mit großer Wertschätzung unternimmt Regisseur Stefan Sick eine behutsam beobachtende Annäherung an das Leben in einer Pflegeeinrichtung. Konfrontiert mit einer Welt, frei von Vergangenheit und Zukunft, in der nur das Erleben von Momenten zählt, entdeckt man gemeinsam mit den Protagonist*innen die Langsamkeit, Mühsal und Schönheit der Rituale des Alltags neu. Traurigkeit, Heiterkeit und Nachdenklichkeit dürfen unkommentiert für sich sprechen. Eine starke emotionale Nähe zu den Protagonist*innen aufbauend, macht der Film ihren Blick auf die Welt erfahrbar und offenbart ihr inneres Leuchten.
Quelle: 69. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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