Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Hauptmann Günter Beck
- Leutnant König
- Hauptmann Böhme
- 3. Schläger
- Oberst Reuter
- Thea Beck
- Einbrecher Holm
- Holms Freundin Doris
- Johann
- Johanns Freundin Anna Huth
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Script
Drehbuch
Adaption
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Licht
Ausstattung
Bau-Ausführung
Requisite
Maske
Schnitt
Schnitt-Assistenz
Mischung
Beratung
Stunts
Darsteller
- Hauptmann Günter Beck
- Leutnant König
- Hauptmann Böhme
- 3. Schläger
- Oberst Reuter
- Thea Beck
- Einbrecher Holm
- Holms Freundin Doris
- Johann
- Johanns Freundin Anna Huth
- Dieter Möller
- Sohn Andreas Beck
- Abschnittsbevollmächhtigter Oberleutnant Alfred
- Bruder der Braut
- Braut Conny
- Bräutigam
- Gastwirt "Zur Pappel"
- Spurensicherer
- Oberstleutant
- 1. Volkspolizist
- Polizeioffizier
- Ältere Frau
- Alter Mann
- Kneipenwirt
- 1. Saufbruder
- 1. Schläger
- 2. Voilkspolizist
- 2. Schläger
- 2. Saufbruder
- 3. Saufbruder
- 4. Schläger
- Obermeister
- Hauptmann
- Gastwirt "Zur Friedensburg"
- Älterer Mann
- Leiter des Genex-Lagers
- Kriminalbeamter
- Junge Frau
- Mitglied des Bürgerkomitees
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- 10.07.1990 - 13.08.1990: Berlin/DDR; DEFA-Studios Potsdam-Babelsberg
Länge:
78 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 04.11.1990, DFF 1
Titel
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DE) Das Duell
Fassungen
Original
Länge:
78 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 04.11.1990, DFF 1
Auszeichnungen
Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen 1991
- Jakob-Kaiser-Preis
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Was auf Widerspruch des Genossen Hauptmann Günter Beck stößt: „Ich bin für Recht und Ordnung zuständig, nicht für Politik.“ Er sieht es freilich nicht gern, dass seine Gattin Thea die „Tagesschau“ einschaltet statt der „Aktuellen Kamera“ und sein Sohn Andreas beim „Neuen Forum“ mitmacht. Was ihn durchaus den Job bei der Volkspolizei kosten könnte.
Am S-Bahnhof Schönhauser Allee bekommt Beck nach zahllosen erfolgreichen Versuchen die Gelegenheit, den notorischen Dieb Holm auf frischer Tat zu erwischen. Allerdings nimmt er die Verfolgung allein auf, da alle Kollegen seiner Dienststelle im Einsatz gegen Demonstranten gebunden sind. Denen sich mit Johann („Wir müssen jetzt endlich was tun“) und Anna („Vielleicht schießen die da“) auch ein junges Paar anschließen will.
„Wir sind doch nicht in China“: Gerade hat Johann seine Freundin beruhigt, da wird er vom flüchtenden Holm gerammt und fällt die Treppe der S-Bahn-Station hinunter. Bis die Rettung eintrifft, vergeht eine halbe Ewigkeit: draußen hat die Volkspolizei eine Sperrkette gegen die Demonstranten gebildet, die skandieren: „Bürger lasst das Glotzen sein, auf die Straße – reiht euch ein!“ Holm entkommt in dem ganzen Chaos.
Wird aber ebenso verhaftet wie Becks Sohn Andreas, weshalb der Hauptmann nach ihm sucht und Zeuge willkürlicher Gewalt der Staatsorgane wird. Gegenüber dem befreundeten ABV Alfred äußert er seine Zweifel, ob es „unsere Leute“ sind, die in VP-Uniformen stecken und Demonstranten zusammenschlagen. Als er vermeintliche Kollegen fragt, warum sie diese Exzesse dulden, muss er sich belehren lassen, dass die Gesetze der DDR „nicht für Konterrevolutionäre“ gelten. Vollends bedient ist Beck, als sein Vorgesetzter Böhme den von ihm überführten Holm freilässt mit der Begründung, in dieser angespannten Lage „für Bagatellfälle keine Zeit“ zu haben.
Andreas Beck kommt frei, sein Vater Günter aber muss Waffe und Dienstausweis abgeben: Er ist suspendiert. „Sippenhaft“ kommentiert Thea und ihr sichtlich im Mark getroffener Mann zieht eine historische Parallele: „Das gabs schon mal.“ Am Abend spricht der neue SED-Generalsekretär Egon Krenz in der „Aktuellen Kamera“ zum Volk, am anderen Morgen werden die Honecker-Porträts aus den Amtsstuben entfernt. Nur Oberst Reuter bleibt der Alte, leugnet die „Übergriffe der Sicherungsorgane“, spricht von Konterrevolution.
Nach einem erneuten Einbruch überfährt Holm vor der Gaststätte „Zur Friedensburg“ die Braut Conny. Deren Bruder nimmt die Verfolgung auf, doch Holm kann wieder entwischen und bei seiner Freundin Doris untertauchen. Erst als die beiden mit der Beute durch die inzwischen löcherig gewordene Berliner Mauer in den Westen abhauen wollen, können sie vom wieder in den Dienst zurückgekehrten Beck und Leutnant König gestellt werden…
„Das Duell“, noch für das Fernsehen der DDR als „Polizeiruf 110“-Folge im inzwischen zur GmbH gewordenen Defa-Studio Babelsberg gedreht und am 4. November 1990 im Deutschen Fernsehfunk erstausgestrahlt, ist ein waschechter Polit-Thriller in hochspannender Wende-Zeit. Dem Szenaristen Ulrich Frohriep, Bruder des 66-maligen Darstellers des 110-Kriminalisten Oberleutnant Hübner, Jürgen Frohriep, und Regisseur Thomas Jacob ging es nur am Rande um den Fall Holm.
Im Mittelpunkt stehen die skandalösen Ereignisse rund um den 40. und letzten Nationalfeiertag der DDR – und um das ernüchternde Fazit des desillusionierten, aus seiner Stammkneipe „Zur Pappel“ gewaltsam verbannten Genossen Hauptmann Beck: „Vierzig Jahre haben die uns beschissen, ‘ne Handvoll Schmarotzer.“ So ist „Das Duell“ auch eine politisch grundierte Vater-Sohn-Geschichte. Doch damit noch nicht genug: Hauptmann Beck ist auch beim Kitten der Beziehung zwischen dem künftig auf einen Rollstuhl angewiesenen Johann und seiner Freundin Anna gefordert. Letztere unternimmt einen Selbstmordversuch, weil Johann ihre Liebe nicht annehmen will aus Furcht vor Annas Mitleid. Reichlich viel Stoff für 78 Minuten!
Pitt Herrmann