Das Comeback

Deutschland 2010/2011 TV-Spielfilm

Inhalt

Hansi Haller hat seine besten Zeiten als Schlagerstar hinter sich. Aber er hat einen Fan-Club, dem keiner das Wasser reichen kann. In Bad Böhlen haben sie keinen seiner Songs wie zum Beispiel "So-so-Sonne am Meer" vergessen, weswegen es zum Hansi-Haller-Fan-Dorf erklärt worden ist. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Redakteurin Ute auf der Suche nach einer Idee für eine Reality-Show fürs Privatfernsehen Hansi Haller als aussichtslosesten heruntergekommenen Kandidaten für ein großes Comeback wählt. Sie überzeugt ihre Fernsehoberen, dass Hansi der geeignete Kandidat für eine schadenfrohe Show ist, wenn Hansi als scheiternder Sänger selbst in Bad Böhlen niemanden mehr vor dem Ofen hervorlocken wird. Gleichzeitig soll das ihr eigenes Comeback als TV-Größe werden.

So macht sich eine unglaubliche Gesellschaft mit Hansi zusammen auf den Weg ins Fan-Dorf. Immer verrücktere Dinge geschehen. Der Schlagersänger findet neue Inspiration und beinahe eine neue Liebe. Ein alte Frau wird durch Hansis Musik aus dem Koma geholt. Ute versucht derweil alles, um eine farbige Story fürs Doku-Drama zu provozieren, hat aber zunächst keinen Handy-Empfang und gerät so ins Hintertreffen.

Quelle: Festival des deutschen Films 2011 

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Heinz17herne
Heinz17herne
„Oh – la – la Larissa“: Tief in der Eifel, wo sich Fuchs und Hase „gute Nacht“ sagen, in Bad Böhlen, geht regelmäßig die Post ab, wenn Erika Plausen und ihre Mitstreiterin, Metzgersgattin und Gastwirtin Irene Büggel (Franziska Traub), den Stammtisch zum Hansi Haller-Fanclub-Meeting okkupieren. Who the fuck is Hansi Haller?

Der ist gerade auf dem Sprung, besser gesagt: er steckt gerade im schmalen Spalt zwischen Saaldecke und oberer Bühnen-Begrenzung, um sich im nächsten Moment ins Nirwana zu stürzen. Hansi Haller (die Rolle des abgehalfterten Stars ist Uwe Ochsenknecht auf den Leib geschrieben von Mark Werner, der auch die Schlagertexte beigesteuert hat), dessen letzter Hit Jahrzehnte zurückliegt, ist es leid, von Baumarkt-Eröffnung zu Kaufhaus-Rentnerbelustigung zu tingeln.

Mehr ist nicht mehr drin für schmierigen Schnulzensänger, weshalb es seine beiden Agenten, Schwens und Dreher, überleben würden, wenn ihm sein Vorhaben gelänge. Doch Hansi überlegt es sich im letzten Moment anders - „wegen meiner Fans!“. „Welche Fans?“ fragt der entgeisterte Schwens. Und geht mit Dreher einen trinken. „So – So – Sonne am Meer“ schallt es aus dem Lautsprecher im Wirtshaus zu Bad Böhlen.

Beim Kölner Kommerzsender TL 4 hängt derweil der Haussegen schief, besser gesagt beim „alten Hasen“ Ute Meier-Thiel (Paraderolle für Andrea Sawatzki): Die wesentlich jüngere Marion Ackermann ist ihr als Abteilungsleiterin vor die Nase gesetzt worden und krempelt alles um. Neue Doku-Entertainment-Formate sollen die Quote und mit ihr die Werbebranche auf Trab bringen: Sie sollen billig und dürfen ruhig voyeuristisch sein.

Während Ute am Tresen bei Bier und Hochprozentigem Brainstorming betreibt, prosten sich im Hintergrund Schwens und Dreher zu auf die verpasste Gelegenheit, den eitlen, grenzdebilen und „wie ein Sack Malariamücken“ nervtötenden Hansi Haller losgeworden zu sein. So eine spektakuläre Tat hätte vielleicht ein letztes Mal die Verkaufszahlen von Deutschlands erfolglosestem Schlagerstar gepusht – posthum sozusagen. Heureka – Ute hat ihre Story. Und muss nur noch TV-Boss Dr. Blohm (Johannes Rotter) zureiten, damit sie an Marions Schreibtisch vorbei den Auftrag erhält, mit ihrem Kamerateam Hansi Haller in „sein“ Fandorf zu begleiten.

„Seufzer in der Nacht“: Haller kommt naturgemäß bei seinem größten Fan Erika Plausen unter, im Kinderzimmer. Auf das unglücklicherweise auch ihre Tochter Heike Anspruch erhebt, die ihren Mann inflagranti erwischt hat und nun plötzlich bei Muttern aufgetaucht ist. Tisch und Bad muss sie nun teilen, bis zum Bett dauert es noch...

„Das große Comeback“ ist eine nur mäßig bissige Satire auf die Schwachsinnsprogramme der u.a. in Hürth bei Köln ansässigen Prekariatsfernseh-Macher. Was natürlich damit zusammenhängt, dass die Produzentin Astrid Quentell und das nicht zufällig in Hürth bei Köln beheimatete Unternehmen Sony Pictures selbst für so manches bodenlosen TV-Format verantwortlich zeichnen. Da haben die Mainzelmänner den Bock zum Gärtner gemacht. Einerseits.

Andererseits machen die neunzig Minuten mit einem erstklassigen Darstellerensemble Riesenspaß, zu nennen vor allem noch Dorothea Walda als Oma Emilie, die durch Hansi Hallers klattrige Schnulzen aus einem mehrmonatigen Koma erwacht, und Michael Brandner als eifersüchtiger Metzger und Gastwirt Horst Büggel. Sowie die hochkarätigen Episoden-Gäste Konstantin Wecker als Volksmusiker in Krachledernen und Helmut Zerlett als Bandleader.

Gedreht im Juni und Juli 2010 in Köln (Hürth) sowie in der ehemaligen Gaststätte „Ohm Kock“ in Iversheim bei Bad Münstereifel ist „Das große Comeback“ am 19. Juni 2011 beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen uraufgeführt und am 13. Oktober 2011 im ZDF erstausgestrahlt worden.

Pitt Herrmann

Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kamera-Assistenz

2. Kamera

Standfotos

Szenenbild

Außenrequisite

Innenrequisite

Kostüme

Mischung

Darsteller

Dreharbeiten

    • 08.06.2010 - 07.07.2010: Eifel, Köln
Länge:
88 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 08.08.2011, 128864, ab 12 Jahre [DVD]

Aufführung:

Aufführung (DE): 19.06.2011, Ludwigshafen, Festival des deutschen Film

Titel

  • Originaltitel (DE) Das Comeback
  • Weiterer Titel (DE) Das große Comeback

Fassungen

Original

Länge:
88 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 08.08.2011, 128864, ab 12 Jahre [DVD]

Aufführung:

Aufführung (DE): 19.06.2011, Ludwigshafen, Festival des deutschen Film