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In den Achtziger- und Neunzigerjahren galt das Trio Caspar Brötzmann Massaker als Geheimtipp unter Musikfreunden. Dessen brachiale Version des Progressive-Rock verwischte die Grenzen zwischen Rockmusik und Noise. Nach fünf Alben war der Kultstatus erreicht. Doch entgegen der Logik der Musikindustrie zog sich Brötzmann zurück, die Band löste sich auf. Erst 2010 kam die Originalbesetzung erneut zusammen, um mit einem Konzert im Berliner Club Berghain ihre musikalische Auferstehung zu feiern. Uli M Schueppel porträtiert Caspar Brötzmann und arbeitet die leisen Töne des E-Gitarristen heraus, die er zwischen die schweren, lauten Konzertausschnitte setzt. Der Musiker reflektiert über seine enge Beziehung zu seinem Instrument, über die Bilder im Kopf und darüber, woher Musik kommt – aber auch über seine Kindheit im Fabriklärm von Wuppertal, als Sohn des Free-Jazz-Saxophonisten Peter Brötzmann. Der introspektive Brötzmann deklamiert seine Songtexte wie Gedichte, und seine komplexe Musik hallt noch lange nach. Die atmosphärischen, oft dunklen Bilder zeigen die Stille, aus der der Lärm entsteht, und sie zeigen einen Mann, der einen kreativen Neuanfang wagt.
Quelle: 62. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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