Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Hauptkommissar Thorsten Falke
- Bundespolizistin Julia Grosz
- Kerstin Starke
- Roland Vogler
- Lars Kielsperg
- Anne Kielsperg
- Henry Fohlen
- Arash Naderi
- Hamed Naderi
- Shirin Naderi
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Kameraführung
Standfotos
Szenenbild
Maske
Kostüme
Schnitt
Ton
Musik
Darsteller
- Hauptkommissar Thorsten Falke
- Bundespolizistin Julia Grosz
- Kerstin Starke
- Roland Vogler
- Lars Kielsperg
- Anne Kielsperg
- Henry Fohlen
- Arash Naderi
- Hamed Naderi
- Shirin Naderi
- Jan Kielsperg
- Torben Falke
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produzent
Redaktion
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- 11.10.2016 - 09.11.2016: Hamburg, Niedersachsen
Länge:
89 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 26.11.2017, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Böser Boden
- Reihentitel (DE AT CH) Tatort
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 26.11.2017, ARD
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Für die beiden Bundespolizei-Ermittler Julia Grosz und Torsten Falke, die sich in einem abgelegenen Gasthaus mehr schlecht als recht einmieten, deutet einiges darauf hin, dass es sich um einen politisch motivierten Mord handeln könnte: möglicherweise ist der Tote einer rechten Gewalttat zum Opfer gefallen. Wie beide schnell herausfinden, wurde Arash Naderi in der Zeit vor seinem Tod tatsächlich bedrängt. Und zwar von Bauern aus der Gegend, deren Rädelsführer Jan Kielsperg schon öfter in Konflikt mit dem Verfassungsschutz geraten ist. Der Biobauer veranstaltet regelmäßig Treffen in seiner Scheune und ist bekannt dafür, mit unliebsamen Leuten übrigens auch aus den Reihen alteingesessener Dorfbewohner kurzen Prozess zu machen.
Auch der Bruder des Ermordeten, Hamed Naderi, seine Gattin Shirin und ihr Sohn Younes (Zoran Pingel) haben unter Kielspergs Hetzreden zu leiden: im Supermarkt werden sie bedrängt und ihr Sohn von Gleichaltrigen geradezu gehetzt. Während Falke lange Zeit von der Lynchmob-Mentalität der militanten Umweltschützer, auf deren Seite offenbar auch die Ortspolizistin Kerstin Starke steht, nichts wissen will, ist sich seine Kollegin Julia Grosz sicher, dass mehr dahinter steckt als die wirtschaftliche Angst, durch Bodenverschmutzung das Biobauern-Siegel und damit die Geschäftsgrundlage zu verlieren.
War Jan Kielsperg der Täter? Wie sich zum Erstaunen der Bundespolizisten herausstellt, war Arash Naderi für das Erdgasunternehmen nicht als Ingenieur tätig, sondern als LKW-Fahrer, der ausschließlich nachts beim Fracking anfallendes Gift „entsorgt“, indem er es im Tanklastzug zu einem alten Bohrloch transportiert, in das es verpresst wird. Henry Fohlen vom Landesamt für Bergbau in Hannover verspricht, im großen Radius Bodenproben zu nehmen und diese nach Schadstoffen zu untersuchen. Plötzlich taucht mit Henning Rüttgers (grandios unheimlich: Axel Neumann) ein früherer Mitarbeiter des Energieversorgers auf, der freiwillig als Obdachloser im Wald lebt. Ist seine ärztlich diagnostizierte paranoide Schizophrenie Ergebnis eines großen Umweltverbrechens mit weitreichenden Folgen für die gesamte Bevölkerung? Julia Grosz hat von Anfang an so etwas geahnt: „Seh'n sie den Leuten doch 'mal in die Augen“, fordert sie Torsten Falke auf, „die sind doch halbe Zombies.“
Doch Falke hat jetzt andere Sorgen – mit seinem Sprössling Thorben, den er in einer Polizeiwache aufliest, der ihm aus dem fahrenden Wagen springt und in einem Hannoveraner Musikschuppen beim Livekonzert der Kölner Rockband AMK (AnnenMayKantereit) eine aufgeplatzte Lippe beschert...
Sabine Bernardi, die mit „Club der roten Bänder“ nicht nur einen großen Publikumserfolg errang, sondern neben dem Grimme- gleich mehrere weitere Preise erhielt, hat mit „Böser Boden“ einen Umweltthriller gedreht, der Anleihen an Zombiefilme erkennen lässt. Ihr „Tatort“ sei aber kein Horrorstreifen, so die Regisseurin, sondern spiele nur mit einigen Elementen des Genres. Da ist ihr – zum Glück - nicht zu widersprechen. „Was richtet das Gift an, das in die Körper und und die Seelen der Menschen eindringt? Es verändert ihre Beziehungen zueinander. Innerhalb der Familien breitet sich eine emotionale Kälte und Verrohung aus. Das Mitgefühl für die eigenen Kinder stirbt ab. Ob der Boden wirklich vergiftet ist, dafür fehlen endgültige Beweise. Allein die Angst zerfrisst die Menschen. Die Dorfbewohner zahlen einen hohen Preis dafür, dass sie ihren Hof und ihre Heimat nicht verlassen wollen“, so Sabine Bernardi im Presseheft.
Auch Wotan Wilke Möhring betont: „Es war uns wichtig, nicht zu tief ins Horrorgenre abzutauchen. Wir haben keinen Zombie-'Tatort' gedreht. Das wäre mit dem Realismus des 'Tatorts', wie wir ihn sehen, unvereinbar gewesen. Unseren Krimis liegen gesellschaftliche und politische Themen zugrunde. Mit dieser Tradition wollten wir nicht brechen. Deshalb finde ich es sehr gut, dass die Zuschauer die Möglichkeit haben, entweder dem faktischen Blick von Falke zu folgen, oder das Geschehen mit den Augen von Grosz zu sehen.“ Falke hat in „Böser Boden“ auch mit privaten Problemen zu kämpfen: „Falke weiß gar nicht“, so Möhring, „wie das geht: Vater sein. Er muss diese Rolle erst erlernen. Mit lockeren Sprüchen und seinem Kommandoton kommt er hier nicht weiter.“
Pitt Herrmann