Blutgruppe AB

DDR 1972 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Die Leipziger Schauspielstudentin Sibylle Arnold will in Berlin eine Freundin besuchen. Da trifft es sich gut, dass sie von ihrem Dozenten Dr. Pfeiffer in dessen Wartburg mitgenommen wird. Mit dem sie offenbar auch privat liiert ist, so genau hört man es im heftig geführten Streit auf regennasser Dorfstraße nicht heraus. Immerhin wirft sie ihm „Bierruhe“ und Selbstgefälligkeit vor: „Alles weiß er, alles kann er!“

Als die verbale Auseinandersetzung in eine körperliche zu eskalieren droht und der Wartburg beinahe im Straßengraben landet, steigt Sibylle trotz des strömenden Regens aus. Das Birkenwäldchen beiderseits der Straße bietet ihr allerdings keinen Schutz. Schnitt. Ein Robur kämpft sich durch einen schlammigen Forstweg in Richtung eines Ortes namens Lühnsdorf. Schnitt. Sibylle betritt einen Schuppen, sucht sich ein gebogenes Sägeblatt, um an diesem ihre Pulsadern aufzuschlitzen. Im letzten Moment, von seinem laut bellenden Hund aufmerksam gemacht, kann Förster Möbius (Ulrich Teschner) das Schlimmste verhindern und die Rettung rufen.

Nachdem ihnen der Klinikarzt Dr. Windhorst (Dietmar Richter-Reinick) berichtet hat, dass seine unter schwerem Schock stehende Patientin, die sich partout nicht an den Verlauf des Tages erinnern will, in der 15. Woche schwanger ist, sind sich die Kriminalisten, Oberleutnant Jürgen Hübner und Leutnant Helga Lindt, sicher, dass mehr hinter dem Selbstmordversuch steckt als der Streit mit Dr. Pfeiffer. Nachdem unweit von Lühnsdorf, in Bötzow, eine junge Frau auf dem Weg nach Hause in einem Waldstück von einem Mann verfolgt und vergewaltigt worden ist, werden mit den Genossen Leutnant Bauer und Leutnant Jürgens (Manfred Pelz) zwei Kriminalisten damit beauftragt, nach einschlägig bekannten psychisch Kranken zu recherchieren.

Erst nach beharrlichen, bald auch zutraulichen Gesprächen mit Helga Lindt gesteht Sibylle ein, in einen vorbeikommenden Robur-LKW eingestiegen und vom Fahrer vergewaltigt worden zu sein. Die Studentin erinnert sich, bei einem harschen Bremsmanöver des Fahrers große, mit Fleischwaren gefüllte Aluminium-Behälter auf der Ladefläche gesehen zu haben. Wachtmeister Zapf, der einmal in einem Schlachthof gearbeitet hat, tippt auf Drüsenmaterial: Diese etwa zur Herstellung von Medikamenten genutzten Schlachtabfälle werden in solchen Behältnissen zu Laboratorien transportiert.

Da sich unweit der beiden Tatorte ein Schlachthof befindet, konzentrieren sich die Ermittlungen auf diesen Betrieb. Dessen Pförtner (Fritz Links) freilich keine Hilfe ist: Der alte Mann hört und sieht nur noch sehr schlecht. Dafür haben der Brigadier (Paul Arenkens) und der Wiegemeister (Albert Zahn) sogleich den nach einem Kioskeinbruch vorbestraften Fleischer Helmut Paulsen im Verdacht, da sich dieser ohne Abmeldung zur fraglichen Tatzeit für anderthalb Stunden entfernt hatte. Neben Martin Rienacker gerät auch der LKW-Fahrer Köhlermann ins Visier, da sich das Reifenprofil seines Robur mit den Spuren im Birkenwäldchen decken.

In seinem Fahrzeug findet sich ein Schlüsselbund, mit dem sich Sibylle gewehrt hat. Das anhaftende Blut der Gruppe AB überführt schließlich den Täter, der die Schlüssel offenbar im Robur vergessen hatte. Er kann gerade noch vor einer weiteren Vergewaltigung, Opfer ist eine junge Frau mit Fahrradpanne (Dagmar Stuchlik), verhaftet werden…

„Blutgruppe AB“, die siebte Folge der Krimireihe „Polizeiruf 110“ und mit 50 Minuten eine der kürzesten, ist von Ende März bis Anfang Mai 1972 unter dem Arbeitstitel „Notzucht“ in Leipzig und Berlin gedreht und bereits am 16. Juli 1972 im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt worden. Jürgen Frohriep ermittelt als Oberleutnant Jürgen Hübner in seinem ersten Fall.

An seiner Seite eine weitere „Polizeiruf 110“-Debütantin mit Karin Ugowski als Leutnant Helga Lindt. Die Berlinerin des Jahrgangs 1943 wurde noch während ihres Studiums an der HFF „Konrad Wolf“ in Babelsberg von der Defa für Märchenfilme verpflichtet. Und startete anschließend eine märchenhafte Karriere, die sie als (Theater-) Schauspielerin, Sprecherin und Filmproduzentin bis nach Russland, Israel und in die USA führen sollte. „Alarm am See“ (1973) war ihr zweiter und letzter Auftritt als Helga Lindt.

Pitt Herrmann

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Szenarium

Dramaturgie

Schnitt

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Länge:
50 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 16.07.1972, DDR-TV

Titel

  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
  • Originaltitel (DD) Blutgruppe AB

Fassungen

Original

Länge:
50 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 16.07.1972, DDR-TV