Inhalt
Zeynep soll in Berlin absichtlich einen Verkehrsunfall verursacht haben. Um den Konsequenzen zu entgehen, flieht sie zu ihren Eltern in die osttürkische Provinz. Die Atmosphäre in dem einsamen Haus am Fuße des Berges Ararat ist geprägt von Sprachlosigkeit und kalter Wut: Jedes Familienmitglied trägt persönliche und berufliche Geheimnisse mit sich herum, die auch die anderen betreffen. In der Familie scheint es unter der Oberfläche ebenso zu brodeln wie tief unter dem schneebedeckten, ruhenden Vulkan, der sich wie ein Menetekel gegen den Nachthimmel abzeichnet. Doch Zeyneps autodestruktives und sexuell aggressives Verhalten führt dazu, dass die festgefahrenen Konflikte und Lügenkonstrukte zwischen Mutter, Vater, Tochter und den Menschen in der direkten Umgebung aufbrechen und unterdrückte Gefühle wie Magma an die Oberfläche geschleudert werden.
Mit seinem Langfilmdebüt zeichnet Regisseur Engin Kundağ das Porträt einer schmerzhaften Beziehungsstörung auf unterschiedlichen privaten und gesellschaftlichen Ebenen. In seinen sicher inszenierten, beeindruckend dunklen Tableaus spiegelt sich die karge Landschaft in der Kargheit der Kommunikation und umgekehrt.
Quelle: 73. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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